Frankfurt/Main. Das Kapitel Michael Ballack und Nationalmannschaft könnte doch noch ein friedliches Ende finden. Nach den neuerlichen Friedensangeboten des Ex-Kapitäns an Bundestrainer Löw, hält DFB-Manager Oliver Bierhoff einen offiziellen Abschied von Ballack für durchaus möglich. Nur spielen darf er nicht mehr.

Nationalmannschafts-Teammanager Oliver Bierhoff hat Ex-Capitano Michael Ballack nach dessen geäußerten Friedens-Angeboten in Richtung Bundestrainer Joachim Löw und Nationalelf-Kapitän Philipp Lahm einen offiziellen Abschied aus der Nationalmannschaft in Aussicht gestellt. "Einen letzten Einsatz in der Nationalmannschaft bei einem Länderspiel hat er abgesagt, und den wird es daher auch nicht mehr geben. Aber wir stehen zu unserem Angebot, ihn im Kreise der Nationalmannschaft stilvoll zu verabschieden", sagte Bierhoff in einem Interview mit dem kicker.

Ballack muss eine "positive Reaktion" zeigen

Allerdings müsse Ballack, der am Samstag nach zweijähriger Tätigkeit vom Bundesligisten Bayer Leverkusen beim letzten Saisonheimspiel gegen Hannover 96 offiziell verabschiedet wurde, dafür den ersten Schritt auf den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu machen:"Wir haben klare Angebote gemacht und immer wieder versucht, die Brücke zu schlagen. Insofern sehe ich keine Notwendigkeit mehr, noch einmal aktiv zu werden. Jetzt muss von seiner Seite eine positive Reaktion kommen."

Zudem hofft Bierhoff trotz der beeinträchtigten Vorbereitung auf die EM 2012 in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli) durch die Finalteilnahme von Bayern München in der Champions League auf einen positiven Effekt für die DFB-Elf. "Wir freuen uns über den Erfolg des FC Bayern. Ich weiß ja auch, was dieses Finale für die Spieler und den Verein bedeutet. Und gleichzeitig hoffe ich, dass der positive Effekt durch das gewonnene Selbstvertrauen so groß ist, dass dadurch das Fehlen der Nationalspieler im Trainingslager kompensiert wird", sagte der ehemalige Nationalmannschaftskapitän.

DFB-Manager Bierhoff sieht EM-Kader weiter als 2010

Weiter sieht der Schütze des Golden Goal beim EM-Triumph 1996 gegen Tschechien die deutsche Mannschaft im Vergleich zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika noch verbessert. "Heute sind wir im Kader breiter, besser besetzt. Und wir sind sehr viel weiter als 2010, weil Spieler wie Özil, Khedira, Neuer und Badstuber sich noch mehr in ihren Vereinen profiliert und viel gelernt haben", sagte Bierhoff. Zudem spüre er bei den Spielern die Gier, "es jetzt auch mal bis zum Ende zu packen und ganz oben stehen zu wollen".