Bremen/Augsburg. Dank einer starken zweiten Halbzeit hält der FC Augsburg durch das 1:1 gegen Hannover Anschluss an die Top Sechs der Liga. Werder Bremen hat das 100. Nord-Derby gegen den HSV mit 1:0 gewonnen - und wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt. Der HSV bleibt Drittletzter.
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Zwanzig Minuten rannten die Augsburger gegen das Hannoveraner Tor an, immer mittendrin André Hahn. Doch auch der Löw-Kandidat konnte die Schwaben am Ende nicht zum Sieg führen, "aber André darf gerne so weiter machen", sagte FCA-Coach Markus Weinzierl nach dem 1:1 (0:1) am Samstag. "Wir sind noch nicht so weit, dass wir nach so einem Spiel traurig sein sollten", urteilte er.
So bleibt es dabei: Der FC Augsburg kann gegen Hannover 96 einfach nicht gewinnen. In sechs Erst- und zwei Zweitligaspielen gab es noch nie einen FCA-Sieg. Vor 28 311 Zuschauern brachte Mame Diouf (21. Minute) die momentan schwächelnden Gäste aus Niedersachsen mit seinem achten Saisontreffer in Führung. "Wir haben in den ersten 20 Minuten wenig Mittel gefunden. In der zweiten Hälfte haben wir voll auf den Ausgleich gedrängt. Aber es waren auch vorher schon Hundertprozentige Chancen dabei", kommentierte Weinzierl.
Nur einmal konnte seine Elf den starken Gäste-Keeper Ron-Robert Zieler bezwingen: Ragnar Klavan (55.) glückte nach dem Seitenwechsel der verdiente Ausgleich in einer spannenden Partie. "Ron-Robert spielt wohl wirklich gerne in Augsburg", lobte der Schwabencoach die Leistung des Tormanns.
Nach drei Niederlagen ohne eigenen Treffer verbuchte Hannover in der Fußball-Bundesliga wieder ein Tor und einen Punkt. "Wir können damit leben, wobei wir in der ersten Halbzeit das Spiel auch hätten entscheiden können", sagte Gäste Coach Tayfun Korkut.
Die Niedersachsen zeigten sich vor allem nach Standards gefährlich - nach einer Ecke fiel dann aber das Tor auf Seiten der Gastgeber. Tobias Werner auf Klavan: Per Kopf erzielte der Este sein erstes Ligator.
Werder und HSV in unterschiedlichen Gefühlswelten
Das seltene Hochgefühl wollten die Spieler des SV Werder Bremen so richtig auskosten. Noch lange nach dem Abpfiff standen die Spieler auf dem Feld und feierten mit ihren Fans das 1:0 (1:0) im Jubiläums-Derby gegen den Hamburger SV. "Das war ein toller Fight", lobte Werder-Coach Robin Dutt am Samstag. Der 25. Heimsieg im 100. hanseatischen Nachbarschafts-Duell der Fußball-Bundesliga war für Werder nicht nur wegen des Prestige etwas ganz Besonderes. Dank des Tores von Zlatko Junuzovic (19.) holten die Werderaner wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib.
Ganz anders sah die Gefühlswelt bei den Hamburgern aus. Ihre Abstiegssorgen vergrößerten sich durch die erste Niederlage unter dem neuen Trainer Mirko Slomka. Mittlerweile liegen sie nunmehr sechs Punkte hinter dem Erzrivalen von der Weser und rangieren weiter auf dem Relegationsplatz. "Wir sind alle sehr enttäuscht", kommentierte Slomka. "Die Situation ist und bleibt schwierig", sagte Marcell Jansen. Der Kapitän klagte: "Wir haben es uns selber schwer gemacht. Es ist uns nicht gelungen, richtig klare Torchancen herauszuspielen."
Die beiden Abstiegskandidaten zeigten bei der Jubiläumsausgabe des Nord-Klassikers eine packende Vorstellung mit hohem Einsatz. Werder präsentierte dabei eine seiner besten Leistungen in der bislang eher enttäuschenden Saison, während die Gäste trotz mehr Ballbesitz nicht an die Leistung vom Sieg gegen Dortmund anknüpfen konnten. (dpa)