München. Viele Fans der deutschen Nationalmannschaft kamen bunt zum EM-Spiel gegen Ungarn. Einige Anhänger der Gäste reagierten darauf.
Nicht nur aus sportlichen Gründen wurde das Fußball-EM-Spiel zwischen Deutschland und Ungarn mit Spannung erwartet - das galt auch für die Reaktion der Fans auf die Regenbogen-Diskussion um eine möglicherweise bunt angestrahlte Arena.
Und in der Tat: Viele deutsche Fans kamen in bunte Fahnen gewickelt, mit Regenbogen-Perücken, -Halsketten, -Stirnbändern oder -Umhängetaschen. Teile der ungarischen Fans riefen aber: "Deutschland, Deutschland homosexuell." Und das kurz bevor die Mannschaften den Rasen betraten.
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Die Stadt München hatte bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa) beantragt, die Arena als Protest gegen die Politik der rechtsnationalen Regierung Ungarns als Regenbogen erstrahlen zu lassen. Damit sollte gegen ein Gesetz protestiert werden, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt und vor kurzem vom ungarischen Parlament gebilligt wurde. Die Uefa lehnte dies ab: Präsident Aleksander Ceferin sprach von einer „populistischen Aktion“, für die sich der Verband nicht missbrauchen lasse.
Aktion Regenbogen in Nordrhein-Westfalen
1500 Polizeikräfte rund um das Stadion im Einsatz
Vor dem Spiel war Aggressivität trotz der erhitzten Diskussionen im Vorfeld kaum zu bemerken. „Es gab vereinzelte Pyrotechnik-Vorfälle, es wurden Rauchtöpfe gezündet“, sagte ein Polizeisprecher. Größere Probleme mit den ungarischen Problemfans, die etwa 1:45 Stunde vor dem Anpfiff das Stadion erreicht hatten, seien ihm trotz Provokationen bislang keine bekannt. 1500 Kräfte sind rund um das Spiel im Einsatz, die ungarischen Fans wurden direkt von der Bahn zum Auswärtsblock in der Nordkurve geführt. (fs/sid)