Leverkusen. .

Knackig kalt war’s an diesem Abend im Leverkusener Stadion. So kalt, dass sich sogar Fußball-Schwergewicht Rainer Calmund auf der Tribüne dick eingemummelt hatte. Die Kälte und der Nieselregen sorgten beim Frauenfußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Nigeria für zweierlei: Zum einen blieb die Kulisse mit knapp 8000 Zuschauern dürftig, zum anderen entpuppte sich der letzte Test vor dem WM-Jahr 2011 als einseitige Angelegenheit. Die Elf von Silvia Neid putzte die bemitleidenswerten Nigerianerinnen gleich mit 8:0 (5:0).

Ein paar Monate hat die Bundestrainerin nun Zeit, um über die Eindrücke dieses Spiels nachzudenken. Erst im Mai, und damit nur vier Wochen vor der WM im eigenen Land, geht’s mit vier Testspielen in die letzte Phase der Vorbereitung. „Man darf diesen Auftritt Nigerias jetzt nicht überbewerten“, erklärte Neid, „bei der WM werden wir ein ganz anderes Team sehen.“

Besseres Trainingsspiel

Diesmal war’s ein besseres Trainingsspiel gegen den völlig überforderten Afrikameister, dessen Trainerin Eucharia Uche die Kälte beklagte und nach Spielschluss zugab: „Wir hätten den Test am liebsten abgesagt.“ Athletisch, taktisch, fußballerisch – in jedem Bereich tat sich ein Klassenunterschied auf. Die Frankfurter Angreiferin Birgit Prinz bereitete schnell das 1:0 durch die Duisburgerin Inka Grings und auch das 2:0 durch Kerstin Garefrekes vor. Grings legte mit einem schönen Schuss aus 24 Metern nach.

Da waren gerade zehn Minuten gespielt. Prinz traf noch vor der Pause zum 4:0 und zum 5:0, nach dem Wechsel schraubten Alexandra Popp und Garefrekes (2) das Ergebnis auf 8:0. Am Ende zu hoch, um als Werbung für die Frauen durchzugehen? Neid bestreitet das entschieden: „Wir wissen doch, dass sich ein 8:0 nie mehr wiederholen wird. Ich bin total zufrieden.“