München. .
Die Verletzung von Arjen Robben ist identisch mit jener, die er sich vor der WM zugezogen hat. Laut Karl-Heinz Rummenigge hätte der Niederländer in Südafrika nicht spielen dürfen.
Im Fall Arjen Robben hat sich der schwerwiegende Verdacht des FC Bayern München bewahrheitet: Die Verletzung, die den frisch gekürten „Fußballer des Jahres“ zu einer Pause bis mindestens Mitte Oktober zwingt, ist identisch mit jener, die er vor der WM in Südafrika bei einem Test-Länderspiel der Niederlande erlitten hatte. Dies berichtete der Münchner Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge am Mittwoch.
Seit Montag dieser Woche hat der FC Bayern die Aufnahmen der Kernspintomographie vorliegen, die von Robbens linkem Oberschenkel nach des Spiel gegen Ungarn am 5. Juni gemacht wurden. Das Ergebnis nach Lesart der Münchner: Der Muskelriss, das fünf Zentimeter große Loch im Oberschenkel, hätte nicht erst am Montag vergangener Woche durch Bayern-Klubarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrth erkannt werden müssen.
Rummenigge: „Robben hätte bei WM nicht spielen dürfen“
„Der Status ist derselbe“, berichtete Rummenigge, heißt: Die neuen Bilder sind praktisch eine Kopie der alten, Robben hat bei der WM mit jener Verletzung gespielt, wegen der er nun ausfällt. „Es ist ein klarer Fall, dass dieser Spieler bei der WM nicht hätte spielen dürfen“, konstatierte Rummenigge, „die Verletzung war da, und ist noch immer vorhanden.“ In den Niederlanden war bei Robben offiziell nur ein leichter Muskelfaserriss festgestellt worden.
Für den FC Bayern ist der Sachverhalt klar, ebenso klar wie seine Forderung, der niederländische Fußball-Verband KNVB müsse für sein Fehlverhalten im Falle Robben büßen. „Ziel ist es, und da mache ich keinen Hehl daraus, dass sie die Gehaltszahlungen für die Dauer des Ausfalls kompensieren“, sagte Rummenigge. Der Klub-Chef will die Angelegenheit im guten Einvernehmen mit KNVB-Präsident Michael van Praag klären, wenn dieser aus seinem Urlaub zurückkehrt.
FCB muss Robbens Gehalt weiter zahlen
Der Ausfall von Robben trifft den FC Bayern nicht nur in sportlicher Hinsicht. Tatsächlich müssen die Münchner dessen Gehalt weiterzahlen. Bei einem Jahreseinkommen von vier Millionen Euro und einem Ausfall von etwa zweieinhalb Monaten (ca. 75 Tage) wären dies umgerechnet immerhin 822.000 Euro, die der Klub einem Angestellten zahlt, der keine Gegenleistung erbringt. Kein Wunder also, dass der FC Bayern Kompensationszahlungen fordert.
Rummenigge äußerte in diesem Zusammenhang erneut seinen Unmut über die derzeit gängigen Statuten des Weltverbandes FIFA - während Abstellungenperioden zur Nationalmannschaft haben die Klubs keinen Zugriff auf ihre Spieler. „Wenn ich eine Wohnung vermiete, darf ich doch auch ab und zu reinschauen“, sagte Rummenigge. Für Robben hat der FC Bayern für die Zeit vor und während der WM eine „Miete“ von der FIFA in Höhe von 58.500 Euro bekommen. (sid)