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Rot-Weiss Essen kalkuliert in der neuen Saison mit einem Gesamtetat von knapp zwei Millionen Euro. Der NRW-Ligist wird weiterhin versuchen, neue Sponsoren an Land zu ziehen.

Die Gewissheit sorgt für Erleichterung an der Hafenstraße: Seit Donnerstagmittag steht fest, dass die Rot-Weißen mit ihrer ersten Mannschaft in der NRW-Liga antreten dürfen. Das teilte der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletik-Verband (WFLV) RWE-Geschäftsführer Kai Stütz telefonisch mit. Eine schriftliche Bestätigung soll am heutigen Freitag in Essen eintreffen. Der Bonner SC, in der Vorsaison Essener Konkurrent in der Regionalliga, hat dagegen keine Lizenz bekommen, so dass die NRW-Liga künftig nur aus 18 Vereinen bestehen wird.

„Natürlich sind wir erleichtert“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Dietmar Bückemeyer. „Der Lizenzantrag war zwar gut vorbereit, aber man weiß ja nie. Jetzt jedenfalls haben wir die erste Hürde genommen auf unserem Weg, den Verein solide und mit Vernunft aufzustellen.“

RWE erfüllt Voraussetzungen für Neustart

„Mit der fristgemäßen Eröffnung des Insolvenzverfahrens und der heute erteilten Lizenz für die NRW-Liga hat der Essener Traditionsverein damit die beiden wesentlichen Voraussetzungen erfüllt, um aus der Insolvenz heraus neu zu starten“, heißt es in der offiziellen Mitteilung des Insolvenzverwalters Frank Kebekus, der derzeit das Sagen hat bei RWE hat. Nun gehe es darum, dem Klub eine gesunde wirtschaftliche Basis zu verschaffen, ,,damit sich der Verein mittelfristig wieder höhere Ziele setzen kann“. Kebekus wird den Verein über ein Insolvenzplanverfahren sanieren und entschulden. Das Ergebnis soll im Laufe des kommenden Herbstes feststehen.

Die Rot-Weißen haben, laut Bückemeyer, in ihrem Lizenzantrag mit einem Gesamtetat von knapp zwei Millionen Euro kalkuliert. 500 000 Euro reine Personalkosten sind für die Erste (inklusive Trainer und Betreuerstab) vorgesehen. Rund 1,5 Millionen sind für den gesamten Spielbetrieb (NRW-Liga, Niederrheinliga, Jugend-Abteilung) veranschlagt.

„Vernünftig wirtschaften“, so lautet das Credo für die Zukunft. Der finanzielle Anteil der städtischen Töchter am Gesamtetat sei erheblich gesunken, sagt Bückemeyer. „Inklusive der Sachleistung liegt er deutlich unter einer Million.“ Und man werde weiterhin versuchen, neue Sponsoren zu gewinnen.

RWE steht bei ETB noch in der Kreide

Im „Fall ETB“ gibt es indes noch keine Lösung. Beim Nachbarn vom Uhlenkrug steht RWE bekanntlich mit 20 000 Euro in der Kreide. Nach dem Verbandspokal-Finale zwischen Rot-Weiß und Schwarz-Weiß Ende Mai an der Hafenstraße hatten die „Roten“ ihrem Rivalen von den Zuschauer-Einnahme nur 10 000 der 30 000 Euro übergeben. Der Rest wurde aber nicht wie vereinbart nachgereicht. Zweieinhalb Wochen später folgte dann der Insolvenzantrag, so dass der ETB noch immer auf sein Geld wartet. Der Insolvenzverwalter betrachtet diesen Betrag als Insolvenzmasse. „Wir werden die Ansprüche wie bei jedem anderen Gläubiger auch prüfen und dann, wenn die Quote feststeht, einen entsprechenden Betrag ausschütten“, sagt Holger Voskuhl, Sprecher von Frank Kebekus.

Der ETB indes ist sauer. „Wir haben einen Anwalt eingeschaltet und lassen juristische Schritte prüfen“, sagt ETB-Manager Pointinger. Man habe auch den Verband informiert. Der habe aber bisher nicht reagiert.