Essen. Die Deutschen haben gegen Russland nicht mehr getan als nötig. Es hat gereicht - wie eigentlich immer. Dass es noch Baustellen gibt? Sei's drum. Die Gewinner des Quali-Spiels stehen auch fest: Adler und Löw.

Es ist geschafft. Teammanager Oliver Bierhoff darf das vorgesehene Luxushotel am Kap buchen: Deutschland hat sich mit dem 1:0 beim großen Rivalen Russland als Sieger der Gruppe 5 vorzeitig für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika qualifiziert. Das letzte Qualifikationsspiel am kommenden Mittwoch gegen Finnland hat nur noch statistischen Wert. Ein Playoff-Spiel in Dortmund wird es definitiv nicht geben. Auch wenn sich einige Fans sicher auf den Showdown im Ruhrgebiet, wie vor der WM 2002, gefreut hätten.

Seit 1954 bei jeder WM dabei

Mit der direkten Qualifikation setzt die Vorzeige-Mannschaft des Deutschen Fußball-Bunds ihre beeindruckende Serie fort: Seit der WM 1954 ist Deutschland bei jedem WM-Turnier dabei. Glückwunsch.

Das 1:0 in Moskau war nicht nur ein enger, sondern auch ein glücklicher Sieg. Die Russen erspielten sich wesentlich mehr Torchancen. In der DFB-Abwehr gibt es also noch einige Baustellen zu bearbeiten. Vor allem kurz vor Schluss durften die Deutschen tief durchatmen. Als Vladimir Bystrov von Arne Friedrich gefoult wurde, hätte der ansonsten umsichtige Schiedsrichter Massimo Busacca auf Elfmeter entscheiden müssen. Sei's drum. Auch ein 1:1 in Moskau hätte der DFB-Elf wohl zur direkten Qualifikation gereicht.

Ein gutes Pferd springt so hoch, wie es muss

Ein gutes Pferd springt immer so hoch, wie es sein muss. Und genau das haben die Deutschen in Moskau wieder mal gemacht. Eine gute erste Hälfte mit dem entscheidenden Tor und eine mittelmäßige zweite Hälfte mit Verwaltungsfußball auf dem Kunstrasen von Moskau sorgten dafür, dass er für Südafrika reichte. Und mit dem Sieg und der vorzeitigen WM-Qualifikation ist sich auch die aufgekommene Hätte-Wenn-und-Aber-Diskussion um Joachim Löw beendet.

Der Bundestrainer ist ein Gewinner des Spiels. Rene Adler ein weiterer. Der Leverkusener Torwart parierte grandios mehrere hundertprozentige russische Torchancen. Er wird nach dieser Leistung als Nummer 1 zum Turnier nach Südafrika fahren.