Essen. Die vorzeitige Bekanntgabe, dass Nico Schlotterbeck bei der EM dabei ist, zeigt: Beim DFB läuft gerade vieles richtig. Ein Kommentar

Sie haben sich etwas einfallen lassen beim Deutschen Fußball-Bund, das muss man ihnen lassen: Am Donnerstag soll Bundestrainer Julian Nagelsmann den Kader für die Heim-Europameisterschaft offiziell bekannt geben. Schon vorher aber lässt der DFB tröpfchenweise durchsickern, wer dabei ist, und das auf ungewöhnlichem Wege: Erst verrät man der Tagesschau, dass Nico Schlotterbeck nominiert ist und teilt das dann auf seinem Instagram-Kanal. Und genau auf diesem Instagram-Kanal erscheint tags darauf das Video eines Influencers, das verrät: Auch Jonathan Tah ist dabei.

Keine schlechte Idee, denn so ist der Verband schon in den Tagen bis Donnerstag, bis zur Nominierung, regelmäßig in den Nachrichten und schafft es vielleicht, ein klein wenig von jener EM-Euphorie zu entfachen, die einen Monat vor dem Turnier im eigenen Land noch reichlich überschaubar ist. Aber wie immer im Leben gilt: Wichtiger als die Verpackung ist letztlich der Inhalt. Die netten Videos können helfen, ein wenig Vorfreude auf das anstehende Turnier zu wecken. Wenn aber die hübsch präsentierten Spieler später so gar nicht hübsch spielen, wenn sie bei der Heim-EM enttäuschen und krachend scheitern, dann nützen auch die besten Videos der Welt nichts.

DFB-Team: Nagelsmann würgt potenzielle Diskussion gleich im Vorfeld ab

Aber auch auf inhaltlicher Ebene stimmt derzeit vieles. Bundestrainer Nagelsmann hat mit seinem Kader im März richtig gelegen, als er nicht darauf zielte, die 23 besten Einzelspieler zu berufen, sondern eine homogene Mannschaft zu bauen, die Frankreich und die Niederlande besiegte. Und er liegt nun richtig, wenn er anders, als er es damals wohl vorhatte, nun Schlotterbeck beruft, der seitdem brillante Leistungen in der Champions League zeigte. Ein potenzielles Diskussionsthema hat der Bundestrainer nun abgeräumt – und das, bevor die Diskussionen überhaupt richtig losgehen konnten.

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