Essen. Nun müssen die deutschen Fußballklubs der Topligen improvisieren: Die DFL schüttet in zwei Monaten weniger Geld aus als geplant.
Ein Schreckmoment für die Profiklubs im Revier, ein Schreckmoment für die gesamte 1. und 2. Liga: Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) schüttet in zwei Monaten weniger Geld an die 36 Profiklubs aus als geplant. „Die Auskehrungsrate Juni 2024 wird von ursprünglich 127 Mio. Euro auf 47 Mio. Euro gekürzt“, heißt es in einem DFL-Schreiben an die 36 Klubs. Das wird auch Auswirkungen für Borussia Dortmund, den VfL Bochum und Schalke 04 haben. Die neue Saison muss bald geplant werden. Und nun fehlen in den beiden deutschen Topligen 80 Millionen Euro. Wie es scheint, bekommen die Klubs nun die Auswirkungen des Streits zwischen der DFL und dem Medienunternehmen DAZN zu spüren.
Weiter heißt es in dem DFL-Schreiben: „Grund hierfür ist, dass Erlöse in Höhe von 80 Mio. Euro erst zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr vereinnahmt werden können, da Zahlungen von Partnern nicht zu den vertraglichen Fälligkeitsterminen erbracht werden konnten. Auf Veranlassung der betreffenden Partner mussten insofern Vereinbarungen über spätere Zahlungen getroffen werden.“ Mit den verspäteten Zahlungen und dem Schreiben geht der Streit der DFL mit dem Medien-Unternehmen DAZN scheinbar in die nächste Runde.
Klubs bekommen Streit mit DAZN zu spüren
Die DFL hat bereits im Februar mit DAZN einen neuen Zahlungsplan für die Raten im März und April vereinbart“, sagte am Freitagabend ein Sprecher des Medien-Unternehmens: „Das ist ein normaler Vorgang im Working Capital Management zwischen Geschäftspartnern.“ Das fehlende Geld soll dem Vernehmen nach mit Zinsen zu einem späteren Zeitpunkt gezahlt werden.
DAZN, das weltweit tätige Medien-Unternehmen, hatte am Freitagmittag angekündigt, die Auseinandersetzung mit der DFL um das Rechte-Pakte B vor Gericht zu bringen. Der Internet-Sportsender beabsichtigt zudem, sich komplett aus der TV-Ausschreibung der Fußball-Bundesliga zurückzuziehen, wenn er das Paket B nicht bekommt.
Das Verkaufsverfahren für die audiovisuellen Medienrechte der Fußball-Bundesliga war in der Vorwoche unterbrochen worden. Strittig war das Fehlen einer Bankgarantie von DAZN. In dem Streit geht es um das Paket B der TV-Rechte-Auktion mit Live-Spielen im Pay-TV. Es ist das größte Paket mit den Begegnungen am Samstag um 15.30 Uhr und am Freitagabend sowie den Relegations-Partien. Dieses Paket umfasst insgesamt 196 Live-Spiele. (fs/dpa/sid)