Heidenheim. Nächstes Unentschieden für den VfL Bochum. Gegen den Aufsteiger FC Heidenheim bleibt die Mannschaft von Thomas Letsch torlos.

Diese Geschichte wird zum Running Gag beim VfL Bochum. Trainer Thomas Letsch erzählt sie immer wieder. Er machte das auch in der Pressekonferenz zum 0:0 beim Aufsteiger FC Heidenheim. „In der vergangenen Saison bin ich mal irgendwann gefragt worden, ob ich Unentschieden kann. Da haben wir entweder gewonnen oder verloren. Diese Saison zeigt: Ja, ich kann Unentschieden. Und nein: ich mag sie weiterhin nicht.“

Mit dem Punkt in Heidenheim wollte er aber dann doch nicht unzufrieden sein. „Wir haben auswärts beim Aufsteiger in Darmstadt gewonnen, heute haben wir beim Aufsteiger Heidenheim auswärts einen Punkt geholt. Das ist okay.“

VfL-Trainer Letsch: Zufrieden mit Unentschieden gegen starken Gegner

Sein Team habe bis zur 60., 70. Minute ein gutes Spiel gemacht. „Wir haben das Spiel kontrolliert. Nach vorne war der letzte Pass aber oft zu schlampig. Und dann ist das Spiel im zweiten Abschnitt irgendwann wild geworden. Wer hier schon mal gespielt hat, weiß, welche Energie sich da entwickeln kann. Noch einmal: wir können mit Remis zufrieden sein. Die Spielkontrolle war eher bei uns, die größeren Torchancen hatte vielleicht eher bei Heidenheim, gerade wenn ich an die Szene denke, in der Erhan Masovic den Ball gegen Kleindienst verliert. Mit dem Punkt gegen einen starken Gegner müssen wir zufrieden sein.“

Das sah auch Bochums Sportdirektor Marc Lettau so: „Es war ein leistungsgerechtes Unentschieden. Das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können. Gegen den Ball haben wir es gut gemacht, haben auch ihre Standards gut verteidigt. Unserem Spiel hat im letzten Drittel die Genauigkeit und damit die Torgefährlichkeit gefehlt.“

VfL Bochum: Keine optimale Ausbeute, aber eine mit der gelebt werden kann

Unter dem Strich müsse man sagen, dass der VfL Bochum derzeit schwer zu schlagen sei. „Wir haben von den zwölf bisherigen Spielen in dieser Saison, acht nicht verloren. Natürlich haben wir das eine oder andere Mal zu oft Unentschieden gespielt. Aber wir haben jetzt gegen die Mannschaften von unten gespielt, also gegen die direkte Konkurrenz. Wir haben da kein Spiel verloren. Es ist nicht die optimale Ausbeute, aber eine mit der wir leben können.“

Ähnlich bewerte Kapitän Anthony Losilla das Spiel. Gegen Köln hatte er noch erkältet gefehlt, diesmal ordnete er zusammen mit Kevin Stöger und Patrick Osterhage das Spiel im Mittelfeld. „Ich habe schon wieder das Gefühl, dass mehr drin war, hätten das Spiel gewinnen können. Wir hatten alles unter Kontrolle, haben relativ ordentlichen Fußball gespielt, haben auch ein paar Chancen herausgespielt. Uns hat aber wieder die letzte Entschlossenheit gefehlt, um das Tor zu erzielen. Daran müssen wir arbeiten. Wir brauchen Punkte, um aus der Situation herauszukommen.“

Kevin Stöger: Es war das erwartet schwere Spiel

Auf die hofft auch Kevin Stöger. Er war zu Beginn des Spiels neben dem wieder sehr starken Patrick Osterhage einer der auffälligsten Bochumer. Für ihn war der Punkt in jedem Fall ein gewonnener. „Den haben wir in der Tabelle. Es war das erwartet schwere Spiel. Ich glaube aber, dass wir im ersten Abschnitt etwas überlegen waren, einige Chancen hatten, bei denen wir nicht ganz zum Abschluss gekommen sind. Im zweiten Durchgang war es dann ein bisschen zu wenig Risiko nach vorne.“

Da habe man aber auch gesehen, dass man, schnell ein Gegentor hätte bekommen können. „Das wollten wir auf jeden Fall vermeiden. Deswegen denke ich, dass es ein gerechtes Unentschieden war.“ Auch trotz oder wegen der Platzverhältnisse. In Heidenheim hatte es zwei Tage geschneit, auch eineinhalb Stunden vor dem Spiel kam es weiß von oben herunter. „Für diese Verhältnisse war der Platz gut, der Schiedsrichter war gut. Wir können hadern mit uns selbst, weil wir vor das Tor gekommen sind, aber dann nicht konsequent genug den Abschluss gesucht haben. Ich bin aber trotzdem froh, dass wir die Null gehalten haben. Wir können trotzdem einige gute Dinge mitnehmen. Jetzt kommt mit dem VfL Wolfsburg der nächste schwere Gegner nächste Woche Samstag ins Vonovia Ruhrstadion. Da hoffe ich, dass wir den ersten Heimsieg feiern.“

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