Dortmund. Beim BVB soll Armin Reutershahn als Co-Trainer auf Peter Hermann folgen. Schon vor dem Trainingsauftakt könnte die Personalie perfekt sein.
Es ist so eine Sache mit den besinnlichen Tagen, wenn man im Fußball beschäftigt ist. Zwar hat die Bundesliga anders als die englisch Premier League nicht gleich wieder den Betrieb aufgenommen, kaum dass die Weltmeisterschaft in Katar vorbei war. Anders als auf der Insel bleiben die Weihnachtsfeiertage spielfrei.
Genug zu tun ist dennoch für die Verantwortlichen von Borussia Dortmund, im Januar steht ja eine Transferphase an, die vorbereitet werden will. Allzu viel Betriebsamkeit ist in Dortmund in der Hinsicht zwar nicht zu erwarten, aber es gibt ja schon Spieler, die man unbedingt loswerden will (Nico Schulz) oder abgeben würde, wenn ein passendes Angebot käme (etwa Thorgan Hazard oder Felix Passlack).
Auch der Name Torsten Frings fiel beim BVB
Drängender aber ist aktuell eine andere Personalie: die des Co-Trainers. Nachdem Peter Hermann (70) im Dezember überraschend seinen Abschied aus gesundheitlichen Gründen verkündete, sucht der BVB einen Nachfolger – und dürfte diesen bald verkünden: Nach Informationen dieser Redaktion läuft alles auf Armin Reutershahn (62) hinaus. Einige Dinge sind noch zu klären, doch die Hoffnung ist groß, dass der gebürtige Duisburger spätestens dann mit an Bord ist, wenn der BVB am 6. Januar nach Marbella ins Trainingslager aufbricht, gerne schon zum Auftakt am 2. Januar.
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Den Dortmundern waren eine ganze Reihe Trainer angeboten worden, so manche hatten sich auch selbst angeboten. Zuletzt kursierten unter anderem die Namen Dirk Bremser (57), lange Assistent von Dieter Hecking (58), und Ex-Nationalspieler Torsten Frings (46). Doch Reutershahn galt früh als Favorit, weil er ein ähnliches Profil wie sein Vorgänger Hermann mitbringt: Er hat nach über 30 Jahren im Geschäft jene Erfahrung, die der noch immer recht junge Cheftrainer Edin Terzic (40) so noch gar nicht haben kann. Er gilt als einer, der einen guten Zugang hat zu Spielern.
Und egal wo man nachfragt auf seinen früheren Stationen – man bekommt vor allem Lob zu hören für den Mann, der nun bald in Schwarz-Gelb tätig sein soll. „Armin ist neben Peter Hermann der beste und erfahrenste Trainer, den man haben kann“, schwärmte Friedhelm Funkel einst. Reutershahn sei „viel mehr als ein Co-Trainer“ und dazu menschlich und fachlich „einfach nur top“.
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Dabei wollte der 62-Jährige eigentlich nie mehr als ein Co-Trainer sein, zumindest offiziell: „Ich habe nie den Drang verspürt, Chef zu sein“, hat er mal gesagt. Und so assistierte er neben Funkel auch Frank Pagelsdorf, Kurt Jara, Dieter Hecking, Huub Stevens, Armin Veh, Julian Nagelsmann, Niko Kovac und zuletzt Adi Hütter bei Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach. In Frankfurt gewann er den DFB-Pokal, seinen einzigen Titel, zudem stehen drei Aufstiege in der Vita.
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Und ein einziges Mal war er doch Cheftrainer, gemeinsam mit Michael Oenning im Jahr 2013 in Nürnberg. Wobei: Der Vorstand verkaufte das Duo damals als Doppelspitze, in Wahrheit aber stand Oenning in der Verantwortung. „Ich habe mich in dieser Zeit als zweiter Cheftrainer auch eher als Co-Trainer gesehen“, erzählte Reutershahn danach. „Das hat mir gar nichts ausgemacht.“ Der Inhaber der Uefa-Pro-Lizenz zog weiter nach Stuttgart und rettete gemeinsam mit Huub Stevens den VfB vor dem Abstieg. Er sollte der zweite Mann bleiben, den seine Chefs stets als loyal, kompetent und äußerst akribisch schätzten.
Wieder Peter Hermanns Nachfolger
Davon kann sich nun bald BVB-Cheftrainer Edin Terzic überzeugen, wenn die abschließenden Gespräche keine monumentalen Differenzen mehr zutage fördern. Reutershahn wäre sofort verfügbar – er ist ohne Aufgabe, nachdem im Sommer in Gladbach Schluss war für ihn und seinen Chef Hütter.
Und einen klitzekleinen Aspekt seines künftigen Jobs kennt Reutershahn schon: Er weiß, wie es ist, auf Peter Hermann zu folgen. Im Sommer 2009 wechselte der von Nürnberg zu Bayer Leverkusen – und Reutershahn übernahm die freigewordene Stelle.