Dortmund. Der BVB will bald einen neuen Co-Trainer verpflichten. Der Klub betreibt dabei einigen Aufwand – und das aus gutem Grund. Ein Kommentar.

Früher wäre das Ganze ziemlich unaufgeregt abgelaufen: Borussia Dortmunds Co-Trainer Peter Herrmann hört auf? Dann hätte der Cheftrainer vielleicht irgendeinen alten Kumpel angerufen, mit dem er einst den Trainerschein gemacht hatte. Im Nachwuchsbereich hätte sich bestimmt auch jemand gefunden, der sich zur Not bei den Profis mit auf die Bank setzt. Vielleicht hätte sich aber auch der Finanzchef gemeldet: Da hüpfen schon zwei Handvoll Leute im Trainerstab herum, das muss doch reichen.

Stimmte ja auch. Früher. Stimmt heute aber nicht mehr. Auch das zeigt die Personalie Armin Reutershahn – wenn er denn wie erwartet neuer Co-Trainer beim BVB wird. Die Dortmunder haben nicht einfach den erstbesten arbeitslosen Trainer verpflichtet, sie haben ein Profil entworfen, das jenes von Cheftrainer Edin Terzic ideal ergänzen sollte. Gefragt war also vor allem ein Mann mit viel Erfahrung.

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Denn Co-Trainer sind längst sehr viel mehr als die, die vor dem Training die Hütchen so aufstellen, wie es der Chef gerne hätte. Sie bekommen immer mehr und immer wichtigere Aufgaben übertragen. Denn die Spielerkader werden immer größer, die Ausdifferenzierungen auf den Positionen und in der Trainingslehre auch, die Ansprüche an die individuelle Förderung der Spieler ohnehin.

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Und damit wachsen auch die Trainerstäbe, rund 150 Co-, Torwart-, Athletik- und Rehatrainer sowie der eine oder andere Toptalente-Trainer sind aktuell in der Bundesliga beschäftigt. Die Cheftrainer sind längst auch Manager einer immer größeren Mannschaft hinter der Mannschaft, für die Arbeit auf dem Platz bleibt weniger Zeit. Sie brauchen also die Unterstützung ihrer Assistenten, gerade in der täglichen Arbeit mit den Spielern. Und deswegen nimmt ein Klub wie der BVB als Co-Trainer nicht irgendwen, sondern betreibt einigen Aufwand bei der Besetzung dieses Postens.