Doha. Am Tag vor dem letzten DFB-Gruppenspiel standen in zwei anderen Gruppen die Entscheidungen an. Messi und Lewandowski bleiben dabei.

  • An diesem Dienstag stehen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar erneut vier Spiele an. Die Gruppen C und D kommen zum Abschluss. In Gruppe D hat sich Frankreich trotz eines 0:1 gegen Tunesien durchgesetzt. Australien folgt dem Weltmeister ins Achtelfinale.
  • Die Superstars Lionel Messi (35) und Robert Lewandowski (34) haben im Gleichschritt das Achtelfinale bei der Fußball-WM in Katar erreicht. Die Südamerikaner gewannen in Doha mit 2:0 (0:0) gegen Lewandowskis Polen, die aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Mexiko (2:1 gegen Saudi-Arabien) ebenfalls in die K.o.-Runde einzogen.
  • Aktivistinnen der russischen Punk-Gruppe Pussy Riot haben bei der Fußball-WM in Katar auf der Tribüne bei der Partie zwischen dem Iran und der USA für Frauenrechte im Iran protestiert. Sie trugen am Dienstagabend im Al-Thumama Stadion in Doha T-Shirts mit der Aufschrift „Woman Life Freedom“ („Frau Leben Freiheit“) und dem Logo des iranischen Fußballverbands.
  • Für die deutsche Nationalmannschaft wird es langsam auch wieder ernst. Am Donnerstag steht gegen Costa Rica das letzte Gruppenspiel auf dem Programm. Hansi Flick spricht am Mittwochmittag gemeinsam mit Lukas Klostermann auf der Pressekonferenz über die Partie. Los geht's um 13.30 Uhr.

Entscheidung in Gruppe C: Argentinien und Polen erreichen das Achtelfinale

Entscheidung in Gruppe D: Frankreich und Australien stehen im Achtelfinale

Geheimfavorit gescheitert: Dänemark-Trainer nimmt Schuld auf sich

19:49 Uhr: Es ist eine der größten Überraschungen dieser WM: Die Dänen kamen als Geheimtipp nach Katar und fliegen nun schon nach der Vorrunde nach Hause. Das 0:1 gegen Australien ist „ein Fiasko“.

Trainer Kasper Hjulmand trat ehrlich und geradeheraus vor die Öffentlichkeit und nahm die komplette Schuld für eine der größten Überraschungen des bisherigen Turnierverlaufs auf sich: Der Geheimfavorit Dänemark schied bei der Weltmeisterschaft in Katar schon nach der Vorrunde aus. „Ich bin sehr traurig, frustriert und enttäuscht. Das ist zu 100 Prozent meine Verantwortung“, sagte der 50-Jährige nach dem 0:1 (0:0) gegen Australien.

Flitzer mit Palästina-Flagge bei WM-Spiel Tunesien gegen Frankreich

17:45 Uhr: Während des Gruppenspiels Tunesien gegen Frankreich bei der Fußball-WM in Katar hat sich erneut ein Flitzer Zutritt zum Spielfeld verschafft und die Sicherheitskräfte genarrt. Der Mann kam am Mittwoch in Al-Rajjan mit einer Palästina-Flagge aufs Spielfeld und schlug noch einen Flickflack, bevor ihn die Sicherheitskräfte unsanft entfernten. Die tunesischen Fans riefen daraufhin lautstark „Palästina, Palästina“.

Erst vor zwei Tagen war beim Spiel Portugal gegen Uruguay ein Flitzer aufs Spielfeld gelangt. Der Mann, der in der zweiten Halbzeit des Gruppenspiels in Doha den Rasen stürmte, hatte eine Regenbogenfahne in der Hand gehalten. Auf der Vorderseite seines Superman-T-Shirts stand „Save Ukraine“, auf der Rückseite „Respect for Iranian Woman“.

Belgische Unruhe lässt Kroatien kalt: "Interessiert uns nicht"

13:01 Uhr: Vize-Weltmeister Kroatien will sich vor dem entscheidenden WM-Gruppenspiel gegen Belgien am Donnerstag (16.00 Uhr MEZ/ARD und MagentaTV) nicht von den Unruhen rund um den Gegner beeinflussen lassen. „Sie sind eines der besten Teams der Welt“, betonte Trainer Zlatko Dalic: „Alles andere interessiert uns nicht. Sie können nicht über Nacht schlechte Fußballer werden.“

Nach der Niederlage gegen Marokko war es im belgischen Lager zu einer Krisensitzung gekommen, Offensive und Defensive hatten sich zuvor gegenseitig die Schuld für die schwachen Leistungen zugeschoben. Laut Dalic werden sich seine Spieler „nicht von den jüngsten Ergebnissen täuschen lassen“.

Wie DFB-Team: Senegal muss mit Geldstrafe rechnen

11:12 Uhr: Ähnlich wie die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss auch Afrikameister Senegal mit einer Geldstrafe in Höhe von 10 000 Schweizer Franken rechnen. Der Grund ist ein Regelverstoß bei der Pressekonferenz vor dem WM-Gruppenspiel gegen Ecuador. Die Disziplinarkommission des Fußball-Weltverbandes FIFA hat deshalb ein Verfahren eingeleitet. Nationaltrainer Aliou Cissé war am Montag alleine bei der Pressekonferenz erschienen, obwohl sein Spieler Krepin Diatta auch angekündigt worden war.

In einem ähnlichen Fall wurde der DFB zu einer Strafe in Höhe von 10 000 Schweizer Franken verurteilt, weil Bundestrainer Hansi Flick vor dem Deutschland-Spiel gegen Spanien alleine bei der Pressekonferenz erschienen war.

Fast sechs Millionen sechs US-Sieg gegen Iran

09:35 Uhr: 5,83 Millionen Fußball-Fans haben am Dienstagabend die Live-Übertragung vom brisanten WM-Gruppenspiel zwischen den USA und Iran (1:0) verfolgt. Der Marktanteil belief sich auf 21,0 Prozent. Es war die Sendung am Dienstag im Ersten, die die höchste Reichweite erzielte.

Das 16.00-Uhr-Spiel zwischen den Niederlanden und Gastgeber Katar (2:0) verfolgten hingegen nur 3,10 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer (MA: 22,1 Prozent) in der ARD.

Irans Nationaltrainer Carlos Queiroz.
Irans Nationaltrainer Carlos Queiroz. © getty

Iran-Coach Queiroz bestreitet Drohungen gegen Spieler

08:25 Uhr: Irans Fußball-Nationaltrainer Carlos Queiroz hat nach dem WM-Aus Berichte über angebliche Drohungen von staatlicher Seite gegen seine Mannschaft mit Vehemenz zurückgewiesen. „Wenn jemand eine Information von einer anonymen Quelle nimmt, ist das nicht professionell. So etwas ist traurig. Innerhalb von zwei Stunden wird aus einer Dummheit eine vermeintliche Wahrheit. Aber das ist die Welt, in der wir leben“, sagte Queiroz.

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Der US-Nachrichtensender CNN hatte zuvor berichtet, den iranischen Spielern und ihren Familien seien Haftstrafen angedroht worden, falls sie im zweiten WM-Gruppenspiel erneut nicht die Nationalhymne mitsingen sollten. Als Quelle nannte CNN eine für die Sicherheit der WM zuständige Person.

„Wir haben viele Geschichten gehört über Drohungen, die Spieler angeblich erhalten haben. Das ist eine Schande“, sagte Queiroz: „Was ich sagen kann ist: Dank des Teamworks haben wir Spieler, die wieder gelächelt haben. Sie haben verstanden, für wen sie spielen, habe ihre Mission verstanden, für den Iran zu spielen.“

Belohnung nach Gruppensieg: Englands Profis bekommen trainingsfrei

08:14 Uhr: Die englische Fußball-Nationalmannschaft hat nach dem Gruppensieg bei der WM in Katar eine Belohnung von Cheftrainer Gareth Southgate erhalten. Der 52 Jahre alte Ex-Profi gab dem Team um Kapitän Harry Kane und Co. an diesem Mittwoch trainingsfrei, bevor ab Donnerstag die Vorbereitung auf das Achtelfinale gegen Senegal beginnt. Es stehen auch keine Medienaktivitäten, sondern ausschließlich Regeneration auf dem Programm, hieß es von Verbandsseite. „Den Spielern wird es gut tun, mal einen Tag durchzuschnaufen“, sagte Southgate nach dem 3:0-Sieg über den britischen Rivalen Wales.

Nach WM-Aus: Bale will weiter für Wales spielen

07:39 Uhr: Trotz des enttäuschenden frühen WM-Aus will Altstar Gareth Bale seine Karriere in der walisischen Fußball-Nationalmannschaft fortsetzen. „Ich mache weiter, solange ich kann und solange ich möchte“, sagte der 33-Jährige nach der 0:3 (0:0)-Pleite zum Vorrundenabschluss gegen England. Mit Blick auf die EM 2024 in Deutschland fügte er an: „Wir haben eine Qualifikation, die im März beginnt.“

Bale, fünfmaliger Champions-League-Sieger mit Real Madrid und seit Sommer beim Los Angeles FC in den USA unter Vertrag, bestritt am Dienstag im britischen Bruderduell sein 111. Länderspiel. Nach schwacher Leistung und leicht verletzt wurde er zur Halbzeit ausgewechselt. Wales verabschiedete sich mit nur einem Punkt als Tabellenletzter der Gruppe B von der WM in Katar.

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Pussy Riot protestiert bei WM auf Tribüne für Frauen im Iran

07:26 Uhr: Aktivistinnen der russischen Punk-Gruppe Pussy Riot haben bei der Fußball-WM in Katar auf der Tribüne bei der Partie zwischen dem Iran und der USA für Frauenrechte im Iran protestiert. Sie trugen am Dienstagabend im Al-Thumama Stadion in Doha T-Shirts mit der Aufschrift „Woman Life Freedom“ („Frau Leben Freiheit“) und dem Logo des iranischen Fußballverbands. Einige von ihnen hatten zudem bunte Sturmhauben auf dem Kopf, wie auf Bildern zu sehen war.

Ein Sprecher von Cinema for Peace bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass es sich um Mitglieder von Pussy Riot handelte. Einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge skandierten die Frauen auch den Slogan der Protestbewegung im Iran. Der Iran wird seit Wochen von schweren Protesten erschüttert. Der Tod einer jungen Frau im Polizeigewahrsam hatte diese ausgelöst, der Sicherheitsapparat reagierte mit äußerster Härte. Das Entsetzen über die vielen getöteten Demonstranten war groß.

Weitere News zur Fußball-WM in Katar

Tunesien - Frankreich (16.00 Uhr/ZDF und MagentaTV)

Der Weltmeister steht bereits im Achtelfinale und so gut wie sicher auch als Gruppensieger fest. Trainer Didier Deschamps hat daher einige Änderungen in der Startelf angekündigt. So dürfen die Bundesligaprofis Benjamin Pavard, Kingsley Coman (beide Bayern München) und Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach) auf einen Einsatz von Beginn an hoffen. Ganz anders ist die Situation bei den Tunesiern. Die Nordafrikaner müssen gewinnen und sind zudem vom Ausgang des Duells zwischen Dänemark und Australien abhängig.

Australien - Dänemark (16.00 Uhr/MagentaTV)

Die Socceroos aus Australien hoffen auf den ersten Achtelfinal-Einzug bei einer WM seit 16 Jahren. Mit einem Sieg wären sie sicher weiter. Auch ein Unentschieden würde reichen, wenn Tunesien nicht gegen Frankreich gewinnt. Darauf hoffen auch die Dänen, die dann ihrerseits bei einem Sieg weiter wären. Der EM-Halbfinalist geht mit dieser Drucksituation relativ gelassen um. Zumal Kapitän Simon Kjaer wieder dabei ist. Das Motto lautet: Wir haben alles in der eigenen Hand.

Polen - Argentinien (20.00 Uhr/ZDF und MagentaTV)

Die Polen gehen als Tabellenführer der Gruppe C in das Duell mit Messi und Co. Dem Team um Toptorjäger Robert Lewandowski reicht bereits ein Remis zum Weiterkommen. Es wäre der erste Einzug in ein WM-Achtelfinale seit 1986. Doch auch bei den Südamerikanern, bei denen Messi sein 22. WM-Spiel bestreitet und damit mit Diego Maradona gleichzieht, ist die Zuversicht groß. Um ganz sicher im Turnier zu bleiben, müssen sie jedoch gewinnen.

Saudi-Arabien - Mexiko (20.00 Uhr MEZ/MagentaTV)

Saudi-Arabien hat das Weiterkommen selbst in der Hand. Bei einem Sieg stünde das Team von Trainer Hervé Renard sicher im Achtelfinale. Fraglich ist der Einsatz der zuletzt angeschlagenen Mohamed Kanno und Mohammed Al-Buraik. Mexiko muss dagegen auf ein kleines Fußball-Wunder hoffen. Erste Voraussetzung ist ein eigener Sieg. Gelingt der, kommt es auch noch auf den Ausgang der Partie Polen gegen Argentinien an. (mit dpa/sid)