Frankfurt/Main. Bundestrainer Hansi Flick hat am Donnerstag auf dem DFB-Campus in Frankfurt am Main seinen Kader für die WM in Katar nominiert.
Mario Götze feiert nach fünf Jahren ohne Länderspieleinsatz ein Comeback bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Bundestrainer Hansi Flick nominierte den 30 Jahre alten Frankfurter am Donnerstag ebenso wie die beiden Nationalmannschafts-Neulinge Youssoufa Moukoko (17) und Niclas Füllkrug (29) für das Turnier in Katar. Die Dortmunder Mats Hummels (33) und der erneut nicht fitte Turnier-Pechvogel Marco Reus (33) gehören nicht zum 26 Spieler umfassenden Aufgebot, das von einem starken Bayern-Block um Kapitän Manuel Neuer angeführt wird.
„Wir haben einen sehr guten Kader, den wir mitnehmen können“, sagte Flick bei der Verkündung der 26 Namen auf dem DFB-Campus. „Wir haben es uns im Trainerteam nicht einfach gemacht. Wir haben viele Dinge durchgespielt, Wenn-dann-Strategien“, sagte der 57-Jährige. Er belohnte Offensivspieler Götze, der Deutschland 2014 in Brasilien im Finale gegen Argentinien zum vierten und bislang letzten WM-Titel geschossen hatte, für konstant starke Saisonleistungen bei Eintracht Frankfurt mit dem DFB-Comeback. „Wir freuen uns auf ihn“, sagte Flick. "Wir alle wissen, dass Mario ein genialer Fußballer ist, der Gedankenblitze hat. Wenn man die letzten Spiele sieht, war er auf ganz hohem Niveau.“ Götze bestritt sein letztes von bislang 63 Länderspielen vor fünf Jahren beim 2:2 gegen Frankreich in Köln.
Mats Hummels und Robin Gosens nicht dabei
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BVB-Profi Yousouffa Moukoko, der am Tag des Eröffnungsspiels am 20. November 18 Jahre alt wird, ist der jüngste WM-Teilnehmer in der DFB-Geschichte. "Wir haben zwei Spieler, die neu dabei sind", sagt Flick über Moukoko und Füllkrug. "Sie können uns was Besonderes geben."
Neben dem Dortmunder Mats Hummels verzichtete Flick auf EM-Entdeckung Robin Gosens. Der angeschlagene Marco Reus fehlt wie die verletzten Timo Werner und Lukas Nmecha. Auch Florian Wirtz fand nach seinem Kreuzbandriss keine Berücksichtigung. Lukas Klostermann dagegen ist nach seinem Syndesmosebandanriss dabei, sein Leipziger Kollege Benjamin Henrichs nicht.
Neben Torwart Neuer wird dessen Münchner Vereinskollege Thomas Müller sein viertes WM-Turnier bestreiten. Der FC Bayern stellt mit insgesamt sieben Akteuren auch das größte Kontingent. Trotz der Verletzungspause von Müller rechnet Flick fest mit einer rechtzeitigen Genesung des Bayern-Profis. „Ich bin überzeugt davon, dass er noch nie so gut vorbereitet war auf eine WM“, sagte Flick. Mit dem 33 Jahre alten Müller sei das Trainerteam im engen Austausch. Geplant sei, ihn schon beim letzten WM-Test im Oman am kommenden Mittwoch einzusetzen.
Das Aufgebot der Nationalmannschaft
Torhüter: Manuel Neuer (Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)
Abwehr: Armel Bella Kotchap (FC Southampton), Matthias Ginter (SC Freiburg), Christian Günter (SC Freiburg), Thilo Kehrer (West Ham United), Lukas Klostermann (RB Leipzig), David Raum (RB Leipzig), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Niklas Süle (Borussia Dortmund)
Mittelfeld/Angriff: Karim-David Adeyemi (Borussia Dortmund), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Serge Gnabry (FC Bayern München), Leon Goretzka (FC Bayern München), Mario Götze (Eintracht Frankfurt), Ilkay Gündogan (Manchester City), Kai Havertz (FC Chelsea), Jonas Hofmann (Bor. Mönchengladbach), Joshua Kimmich (FC Bayern München), Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund), Thomas Müller (FC Bayern München), Jamal Musiala (FC Bayern München), Leroy Sané (FC Bayern München)
Grüße von Jogi Löw
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Zur Kadernominierung schickten frühere Weltmeisterspieler und -trainer Videobotschaften. Joachim Löw grüßte „im Trainingsanzug von Helmut Schön von 1974 in der Hoffnung, dass er uns alles Glück bringt, was wir benötigen“. Jürgen Klinsmann wünschte „von Herzen viel Energie, große Kameradschaft und Leidensfähigkeit“.
Nach dem letzten Bundesliga-Spieltag vor der WM versammeln sich die Nationalspieler bis Montag in Frankfurt, von wo sie in das Kurz-Trainingslager im Oman aufbrechen. Dort findet am Mittwoch die WM-Generalprobe gegen die Auswahl dieses Landes statt. Tags darauf geht es weiter ins WM-Quartier im Norden von Katar, das Auftaktspiel gegen Japan findet am 23. November statt. (Gold)