Essen. Tag 14 der Olympischen Winterspiele: In Peking standen insgesamt sechs Entscheidungen an. Alle Ereignisse des Tages im Newsblog.

  • Die deutschen Kombinierer gewinnen Olympia-Silber im Team. Eric Frenzel verpasste völlig entkräftet die Siegerehrung
  • Die deutsche Skicrosserin Daniela Maier hat überraschend Bronze gewonnen - nach Videobeweis
  • US-Skistar Mikaela Shiffrin hat bei den Winterspielen in China ihre letzte Medaillen-Chance verpasst
  • Tragödie für die 15-jährige russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa: Sie blieb in der Kür ohne Medaille

In unserem täglichen Olympia-Newsblog informieren wir Sie fortlaufend über alles Wichtige zu den Spielen in Peking.

Katarina Witt weint: Kamila Walijewa patzt in der Kür

Nach dem tagelangen Wirbel um ihr Dopingvergehen hat die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa im olympischen Damen-Einzel eine Medaille verpasst. Die 15-Jährige konnte am Donnerstag in Peking in der Kür ihre Führung aus dem Kurzprogramm nicht verteidigen und belegte hinter ihren russischen Teamkolleginnen Anna Schtscherbakowa und Alexandra Trussowa sowie Kaori Sakamoto aus Japan nur den vierten Platz.

ARD-Expertin Katarina Witt brach im Studio in Tränen aus: "Es ist Zeit für diesen Sport, zu überlegen, ob es nicht eine Altersgrenze geben muss", sagte Witt. "Es bricht mir das Herz, dieses Häufchen Elend zu sehen."

Die erst 15 Jahre alte Kamila Wajilewa patzte in ihrer Kür mehrfach. Die unter Dopingverdacht stehende russische Eiskunstläuferin beendete die Olympischen Spiele als Vierte und ohne Medaille.
Die erst 15 Jahre alte Kamila Wajilewa patzte in ihrer Kür mehrfach. Die unter Dopingverdacht stehende russische Eiskunstläuferin beendete die Olympischen Spiele als Vierte und ohne Medaille. © dpa

Nordische Kombination: Gold für Norwegen, Frenzel bricht ein

Die deutschen Kombinierer haben in ihrem letzten Wettkampf der Olympischen Spiele Silber in der Staffel gewonnen. Eric Frenzel, Vinzenz Geiger, Julian Schmid und Manuel Faißt mussten sich im Teamwettkampf einzig dem überragenden Weltmeister Norwegen geschlagen geben, Bronze ging an Japan. Der Norweger Jörgen Graabak holte als erster Kombinierer der Geschichte zum vierten Mal Olympia-Gold.

Der erst am Montag aus der Corona-Quarantäne entlassene Frenzel stellte mit seiner siebten Olympia-Medaille den Rekord des Österreichers Felix Gottwald ein. Bei vier verschiedenen Winterspielen auf dem Podest hatte vor Frenzel nur der Österreicher Mario Stecher gestanden.

Silber für die deutschen Kombinierer: (v.l.) Manuel Faisst, Julian Schmid, Vinzenz Geiger und Eric Frenzel feiern ihren Erfolg.
Silber für die deutschen Kombinierer: (v.l.) Manuel Faisst, Julian Schmid, Vinzenz Geiger und Eric Frenzel feiern ihren Erfolg. © dpa

Eisschnellauf: Miho Takagi holt erstes Gold für Japan

Sprinterin Miho Takagi hat Japan das erste Eisschnelllauf-Gold bei den Olympischen Winterspielen in Peking beschert. Die 27-Jährige triumphierte am Donnerstag über 1000 m in 1:13,19 Minuten vor der Niederländerin Jutta Leerdam (+ 0,64 Sekunden) und Brittany Bowe aus den USA (+ 1,42). Takagi hatte zuvor jeweils Silber über 500 m, 1500 m und in der Teamverfolgung gewonnen.

Die sechsmalige Olympiasiegerin Ireen Wüst aus den Niederlanden belegte im letzten olympischen Rennen ihrer Karriere in 1:15,11 Minuten den sechsten Rang. Eine deutsche Teilnehmerin war nicht am Start.

Bronze nach Videobeweis für Skicrosserin Daniela Maier

Die deutsche Skicrosserin Daniela Maier hat bei den Olympischen Winterspielen in Peking überraschend Bronze gewonnen. Die 25-Jährige aus Urach belegte im Finale im Genting Snow Park Rang vier, wurde nach minutenlanger Videoüberprüfung des Laufs aber auf den dritten Rang hochgestuft. Die Jury begründete dies mit einer Behinderung von Maier durch die Schweizer Ex-Weltmeisterin Fanny Smith.

Gold ging erwartungsgemäß an die schwedische Weltcup-Dominatorin und zweimalige Weltmeisterin Sandra Näslund, Silber an Marielle Thompson, die Olympiasiegerin von 2014. Für die deutschen Ski-Freestyler war es erst die zweite Medaille überhaupt und die erste im Skicross. 1998 hatte Tatjana Mittermayer auf der Buckelpiste Silber gewonnen.

Skicrosserin Daniela Maier wurde nach langer Beratung der Jury die Bronzemedaille zugesprochen.
Skicrosserin Daniela Maier wurde nach langer Beratung der Jury die Bronzemedaille zugesprochen. © Getty

Fünftes Olympiagold für Kanadas Eishockey-Frauen

Kanadas Eishockey-Frauen haben in einem umkämpften Finale gegen ihren Erzrivalen USA zum fünften Mal die olympische Goldmedaille gewonnen. Angeführt von Final-Rekordtorschützin Marie-Philip Poulin setzte sich der Favorit bei den Winterspielen in Peking am Donnerstag mit 3:2 (2:0, 1:1, 0:1) gegen den Champion von 2018 durch. Für Kanada war es nach 2002, 2006, 2010 und 2014 der fünfte Olympiasieg, den USA bleibt zum vierten Mal nur Silber.

Seit Frauen-Eishockey 1998 olympisch wurde, stand Kanada immer im Endspiel, die USA waren nur 2006 nicht dabei. Bronze in Peking hatte sich Finnland durch ein 4:0 gegen die Schweiz gesichert. Deutschlands Eishockey-Frauen waren nicht qualifiziert.

Olympiasieg für die Eishockey-Frauen von Kanada. Sarah Nurse (l.) feiert mit ihren Teamkolleginnen das 3:2 gegen den Erzrivalen USA.
Olympiasieg für die Eishockey-Frauen von Kanada. Sarah Nurse (l.) feiert mit ihren Teamkolleginnen das 3:2 gegen den Erzrivalen USA. © dpa

US-Skistar Shiffrin scheidet in Kombi aus

US-Skistar Mikaela Shiffrin wird die Olympischen Winterspiele in China nach einem erneut frühen Aus ohne Einzelmedaille beenden. Die 26-Jährige erlebte in der alpinen Kombination am Donnerstag die nächste Enttäuschung. Nach Platz fünf in der Abfahrt fädelte sie im Slalom am 13. Tor ein und kam nicht ins Ziel.

Gold ging wie 2018 an die Schweizerin Michelle Gisin mit 1,05 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Wendy Holdener. Die Bronzemedaille gewann Federica Brignone aus Italien (+1,85). Eine deutsche Athletin war nicht am Start.

Mikaela Shiffrin greift nach ihrer ersten Medaille bei Olympia 2022 in Peking.
Mikaela Shiffrin greift nach ihrer ersten Medaille bei Olympia 2022 in Peking. © AFP

Freestyle-Skifahrerin im Halfpipe-Finale

Die deutsche Freestyle-Skifahrerin Sabrina Cakmakli hat das Halfpipe-Finale erreicht. Die 27-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen wurde in der Qualifikation am Donnerstag Zwölfte und sicherte sich den letzten Platz für die Endrunde an diesem Freitag. Vor vier Jahren in Pyeongchang war die Sportsoldatin Achte geworden. Chinas Topfavoritin Eileen Gu, die die Qualifikation gewann, greift in der eisigen Schneeröhre von Zhangjiakou bereits nach ihrer dritten Medaille bei diesen Spielen. In der Disziplin Big Air hatte die 18-Jährige Gold geholt, im Slopestyle Silber.

Sabrina Cakmakli hat bei Olympia in Peking das Halfpipe-Finale erreicht.
Sabrina Cakmakli hat bei Olympia in Peking das Halfpipe-Finale erreicht. © AFP

Skicrosserin Daniela Maier mit guter Ausgangslage

Die deutsche Skicrosserin Daniela Maier hat sich eine gute Ausgangsposition für die K.o.-Runde verschafft. Die 25-Jährige aus Vöhrenbach belegte im Vorlauf am Donnerstag Platz drei und fährt im Achtelfinale (7.00 Uhr MEZ) somit zunächst gegen zwei vermeintlich schwächere Gegnerinnen. Teamkollegin Johanna Holzmann kam als 20. ins Ziel. Gold-Favoritin Sandra Näslund aus Schweden geht mit der Bestzeit in die Medaillenkämpfe. Die jeweils besten zwei Starterinnen in den Achtelfinals kommen eine Runde weiter.

Bob-Star Francesco Friedrich beklagt schlechtes Eis

Zweierbob-Olympiasieger Francesco Friedrich hat sich nach der Trainingseinheit am Donnerstag frustriert über die Eisqualität der Bahn in Yanqing gezeigt. „Die Bahn ist total ausgeschlagen, wenn du so weit hinten fährst, dann macht es keinen Spaß zu fahren, weil du immer wieder in Rillen reinkommst und da ist es für den Vierer schon grenzwertig mit dem kalten Eis, weil es einfach herausbricht“, meinte Friedrich, der mit Startnummer 22 in die Trainingsläufe drei und vier ging. Die Viererbob-Piloten Johannes Lochner und Christoph Hafer werden nach guten Fahrten wohl auf das Abschlusstraining verzichten.

(dpa/sid)