Gelsenkirchen. Simon Terodde von Schalke 04 ist Rekord-Torschütze der Zweiten Liga. Bei 154 Treffern soll es aber nicht bleiben.

Der Alltag der Profis des FC Schalke 04 war am Dienstagabend dunkel und neblig. Sie trainierten in Eiseskälte, übten Passwege und Torschüsse – und nichts deutete darauf hin, dass ein ganz besonderer Spieler auf dem Platz stand. Simon Terodde (33) erzielte beim 1:1 bei Werder Bremen am Samstag sein 154. Zweitliga-Tor – nun ist er allein der Rekordhalter. Und die Zahl der Gratulanten wird immer größer.

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So richtig freuen konnte sich Terodde zunächst nicht über das Kopfballtor zum 1:0 – das lag am falschen Elfmeterpfiff, der zum 1:1 geführt hatte. Terodde nahm den Spielball nicht mit, verschenkte sein Trikot – und an Werder-Stadionsprecher Arnd Zeigler, der ein Geschenk für ihn hatte, lief er vorbei. „Eigentlich war das der perfekte Rahmen – Auswärtsspiel in Bremen, Tor in der 82. Minute. Leider hat es nicht zum Sieg gereicht“, sagte Terodde.

Schalke-Profi Simon Terodde: Bei 154 Toren soll es nicht bleiben

Als der erste Zorn über die Entscheidung verraucht war, sortierte er erstmals die zahlreichen Nachrichten auf seinem Mobiltelefon. Eine davon war von Dieter Schatzschneider (63), mit dem er bisher die Rekordliste gemeinsam angeführt hatte. „Wenn man so viele Nachrichten bekommt von Freunden, der Familie und alten Weggefährten, die einen großen Wert hatten in meiner Karriere, dann nimmt man das mit dem Rekord schon wahr. Selber realisiert man das aber eigentlich gar nicht so richtig“, erzählte Terodde.

Und weil es für ihn in vielen Augenblicken schwierig ist, es zu begreifen, hat er auch kein Lieblingstor. „Es waren ja nicht viele Distanzschüsse aus 30, 40 Metern dabei. Es waren meistens Tore, über die man sich als Stürmer besonders freut, wenn man nur noch den Ball über die Linie drücken muss. Die einfachsten Tore sind die schönsten“, sagte Terodde. Bei 154 Toren soll es nicht bleiben. „Ich habe ja noch viele Jahre vor mir“, sagte der Stürmer und ergänzte: „Aber ich bin ganz froh, dass die Diskussionen jetzt aufhören.“

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Am Samstag trifft Schalke auf Sandhausen

Am Samstag (13.30 Uhr/Sky) trifft Schalke auf den SV Sandhausen. Eine außergewöhnliche Motivation bleibt in dieser Woche aber aus: Diesmal kommt Schalke-Idol Ebbe Sand (49) nicht zum Abschlusstraining – wie noch vor der Fahrt nach Bremen. „Er war eine ganz besondere Begegnung. Er hat mir gesagt, dass ich einfach ruhig bleiben soll“, sagte Terodde. Das blieb er – nun hat er den Rekord.