Paris. Lionel Messi ist noch gar nicht Spieler von Paris St. Germain. Doch schon spielen die Fans in der französischen Hauptstadt verrückt.
Die „Messi“-Rufe Hunderter euphorischer PSG-Fans ertönten nur wenige Stunden nach dem tränenreichen Abschied des Superstars vom FC Barcelona am Flughafen von Le Bourget. Die Willkommens-Party nahe der französischen Hauptstadt war vorbereitet - doch Lionel Messi kam nicht. Während ganz Fußball-Paris schon verrücktspielt, lässt der 34-Jährige auf sich warten.
Umsonst hielten die dicht gedrängten Fans am Sonntagabend ihre Handys bereit, keiner wollte den großen Moment verpassen. Dieser blieb zunächst zwar aus - doch in Paris ist man sich sicher. „Noch ist Messi kein PSG-Spieler, aber es scheint sich nur noch um Stunden zu handeln“, schrieb die Zeitung L'Equipe am Montag.
PSG? Lionel Messi reagiert noch zurückhaltend
Und auch Le Parisien vertröstete die Anhänger des französischen Spitzenklubs: „Paris-Fans können beruhigt sein, der Argentinier wartet auf die Ausarbeitung der letzten Details seines Vertrags mit dem Hauptstadtklub, bevor er nach Frankreich aufbricht.“
Einen Tag zuvor hatte die Barca-Ikone selbst noch zurückhaltend reagiert. Paris St. Germain sei eine Option, sagte Messi: „Aber unterschrieben ist nichts“. Auch PSG-Trainer Mauricio Pochettino wollte sich am Samstag noch nicht in die Karten schauen lassen. Jeder wolle „die besten Spieler der Welt in seinem Team“, sagte er nach dem Saisonauftakt bei ES Troyes AC.
Und zu denen gehört Messi. Auf den Ausnahmespieler freut sich auch so mancher Gegner schon. Denn obwohl er noch nicht einmal da ist, war Lionel Messi bereits beim Saisonstart am Wochenende ein großes Thema. „Es wäre toll für die Ligue 1, er ist der beste Spieler der Welt“, sagte Jorge Sampaoli, Trainer von Olympique Marseille am Sonntag.
Lionel Messi soll in Paris einen Zweijahresvertrag erhalten
In Paris soll Messi einen Zweijahresvertrag erhalten und würde sich zu weiteren Stars wie Neymar oder dem italienischen Europameister Marco Verratti gesellen. Die beiden hätten ihm bereits „aus Spaß“ gesagt, „ich soll nach Paris gehen“, antwortete Messi am Sonntag auf die Frage nach dem viel diskutierten gemeinsamen Urlaubsfoto mit den PSG-Profis.
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Dabei wollte er ausgerechnet in diesem Jahr nach seinen Wechselbemühungen in der vergangenen Saison bei seinem Herzensklub bleiben. Doch laut Barca hatten „wirtschaftliche und strukturelle Hindernisse“ verhindert, dass der Ausnahmespieler weiter das Trikot der Katalanen trägt.
Messi-Gesänge hallen durch Paris
Diese gibt es in Paris offenbar nicht, denn PSG ist im Gegensatz zu Barca wirtschaftlich mehr als gut aufgestellt. Bis zuletzt hätten Barcelona und er selbst „alles versucht“, sagte Messi, der mit dem Klub 35 Titel gewonnen und in seinen 778 Pflichtspielen 672 Tore erzielt hatte.
Besonders schmerzte Messi auch der Abschied von den Fans. Denn ohne noch einmal im Camp Nou zu hören, „wie sie meinen Namen schreien“, musste er Barcelona in der Corona-Pandemie verlassen. Die „Messi“-Sprechchöre hallen dafür seit Sonntag durch Paris. (sid)