Essen. Lionel Messi hat endlich einen großen Titel mit Argentinien gewonnen. Dieser einzigartige Fußballer vollbringt Dinge, die kein anderer schafft.

Seine Mitspieler schleuderten ihn gemeinsam in die brasilianische Luft in Rio. Lionel Messi hat es geschafft. Argentinien hat es geschafft. Der sechsmalige Weltfußballer hat mit seinem Land den ersten großen Titel gewonnen. Die Copa America. Zeit für eine Verneigung.

Lionel Messi stemmt den Pokal der Copa America in die Luft.
Lionel Messi stemmt den Pokal der Copa America in die Luft. © Unbekannt | dpa

34 Mal hat Lionel Messi bereits Geburtstag gefeiert. Immer noch tanzt er auf dem Rasen, lässt Fußball einfach aussehen. Schießt Tore, ohne dabei angestrengt zu wirken, weil er mit dem Ball alles einfach brillanter macht als jeder anderer auf dieser Welt.

Sein ehemaliger Mitspieler Xavi, selbst einer der größten Mittelfeldspieler der Geschichte dieser Sportart, hat einmal gesagt, dass Messi alles besser könne, dass es keinen Erben für den kleinen Argentinier geben würde. Zum Vergleich zwischen Lionel Messi und dem Portugiesen Cristiano Ronaldo meinte Xavi nur: "Es wird immer versucht, einen Krieg zwischen Cristiano und Messi zu beschwören. Aber diejenigen, die Fußball verstehen, wissen, dass es keinen Krieg gibt."  

Lionel Messi hat 30 Tore in Spanien geschossen

Messi wirkt dabei immer so wie ein Junge in Flip Flops, der sich am Strand im Schatten langweilt. Bis der Ball bei ihm landet - und er damit wunderbare Dinge vorführt. Immer noch setzt er Maßstäbe. Auch jetzt, wo gelegentlich geraunt wird, man merke langsam das Alter des Künstlers, hat er in Spanien 30 Tore gezaubert.

Ein kleiner Zeitsprung, um das Phänomen Lionel Messi zu erklären. 2011 drückt der FC Barcelona wie so häufig damals den FC Arsenal in die eigene Hälfte. Die Katalanen benötigen im Champions-League-Achtelfinale einen Treffer. Iniesta streichelt den Ball in den Sechzehnmeterraum zu Messi, dort schwebt er über Arsenals Torhüter Szczesny, ehe Messi ihn ins Tor drischt.

Im ersten Moment schien es so, als sei der Ball von Szczenys Körper nach oben geflogen. Der Betrachter ging einfach vom Gewöhnlichen aus, jeder Fußballer hätte in diesem Moment versucht, mit dem ersten Kontakt irgendwie ein Tor zu erzielen. Erst in der Zeitlupe war zu erkennen, dass Messi den Ball selbst über Szczesny gehaucht hatte, ganz leicht mit der Fußspitze. Eine Aktion, jenseits der Vorstellungskraft - und doch die einzige Möglichkeit, sicher am Torhüter vorbeizukommen.

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Lionel Messi hat der derzeit keinen Vertrag

Natürlich lassen sich Kritikpunkte an Lionel Messi festmachen. In den vergangenen Jahren hat er sich im Trikot des FC Barcelona häufiger Auszeiten genommen, er beteiligte sich kaum an der Defensivarbeit. Das macht es schwierig, einen Titel auf dem höchsten Niveau in der Champions League zu gewinnen. Zudem hat der Argentinier ein unmoralisches Gehalt kassiert, auch deswegen ist er derzeit vertragslos. Es steht nicht fest, ob der Barcelona diese Summe weiter überweisen kann. Oder ob sich ein anderer Klub findet.

Auf dem Platz aber bleibt Lionel Messi eine Attraktion. Der Titel mit Argentinien vervollständigt sein Werk. Jeder sollte die Zeit genießen, in der man diesen einzigartigen Fußballer noch bestaunen kann.