Tiokio. Simon Geschke, Deutschlands Corona-Fall bei Olympia, ist symptomfrei und in Quarantäne. Situation bei Buchmann unsicher.

Nach seinem positiven Corona-Befund bei den Olympischen Spielen in Tokio hat sich Radprofi Simon Geschke in eine mindestens zehntägige Quarantäne begeben. „Er wurde am Samstag nach Tokio in ein Quarantäne-Hotel gebracht“, sagte Dirk Schimmelpfennig, Chef de Mission der deutschen Olympia-Mannschaft, am Samstagmittag (Ortszeit Japan). Die deutschen Radfahrer sind außerhalb des Olympischen Dorfs untergebracht, bei allen anderen zwölf Mitgliedern ihrer Delegation fiel am Freitag im Anschluss an den Geschke-Schock ein PCR-Test negativ aus.

Strenge Regeln für Geschkes Zimmernachbarn

Dazu zählte auch Geschkes Zimmernachbar Emanuel Buchmann, der am Samstag das Straßenrennen wie geplant starten konnte. Der 28 Jahre alte Ravensburger musste sich jedoch um 5 Uhr in der Früh, sechs Stunden vor dem Rennbeginn, erneut testen lassen: Auch der fiel negativ aus. Der deutsche Teamarzt Bernd Wohlfarth erklärte, dass von Buchmann deshalb für mindestens 24 Stunden keine Ansteckungsgefahr für andere ausginge.

Allerdings muss Buchmann direkt nach dem Rennen abgeholt und in ein Isolationszimmer gebracht werden. Geklärt werden muss noch, welche Schwere des Kontakts bei ihm gilt. Davon ist abhängig, ob der Radprofi vom Team bora-hansgrohe nach den Wettkämpfen direkt nach Deutschland zurückreisen darf. Bis zur jeweiligen Abreise spielt sich bei allen deutschen Radfahrern das Leben hauptsächlich auf dem Hotelzimmer ab: Gegessen wird alleine, nur zum Training und Wettkampf wird die Unterkunft verlassen. Wohlfahrt: „Das ist nötig, um einen optimalen Schutz für die Gesundheit zu gewährleisten.“

Geschke: „Habe gedacht, dass der positive Test ein Fehler war“

Für das Team, speziell aber für Geschke war der positive Befund, der während der Eröffnungsfeier am Freitag bekanntgegeben worden war, ein Schock. „Ich habe eigentlich gedacht, dass der positive Test ein Fehler war“, sagte der 35 Jahre alte Berliner. „Wir haben morgens einen Spucktest gemacht, und dieses Tests sind ein bisschen sensibler. Die können schon ausschlagen, wenn man sich vorher die Zähne geputzt hat. Das war bei mir der Fall, deshalb dachte ich, dass es ein Fehler gewesen sein muss.“

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Bernd Wohlfarth bestätigte am Samstag, dass Geschke symptomfrei ist. Wie der Athlet selbst, vermutet er die Ansteckung bei einem der zahlreichen Reisetage der letzten Zeit, da von einer Inkubationszeit von mindestens zehn Tagen auszugehen sei und der Berliner erst am Dienstag am Ort der Olympischen Spiele eintraf. „Ich bin von der Tour de France direkt nach Tokio geflogen“, sagte Geschke. Am Flughafen Charles de Gaulle war „an dem Tag wirklich viel los“.