Herzogenaurach. Die Nationalspieler Kai Havertz und Robin Gosens demonstrieren vor dem EM-Achtelfinale in London gegen England Selbstvertrauen.
Für die deutsche Nationalmannschaft ist das anstehende EM-Achtelfinale gegen England auch ein Anreiz für noch höhere Ziele. "Das Finale ist das Ziel", erklärte Außenbahnspieler Robin Gosens am Sonntag im DFB-Camp in Herzogenaurach. "Ziel ist es, an die Leistung aus dem Portugal-Spiel anzuknüpfen", sagte der Profi von Atalanta Bergamo zum ersten K.-o.-Spiel des DFB-Teams am Dienstag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in London.
Im Wembley-Stadion hatte Deutschland 1996 den dritten EM-Titel gewonnen. "Was es bei mir auslöst, ist, das Gleiche zu schaffen. Das war ein Riesentriumph damals", sagte Gosens: "Wir werden alles reinwerfen und riskieren, um den Erfolg zu wiederholen."
Chelsea-Profi Havertz freut sich auf ein "Auswärtsspiel"
Die Vorfreude im deutschen Team auf den Klassiker in Wembley ist "gigantisch", wie Gosens betonte. "Es wird ein großes Spiel. Wir werden alles dafür tun, um als Sieger vom Platz zu gehen", ergänzte Kai Havertz, der als Profi des FC Chelsea den englischen Fußball bestens kennt.
Halb volles Stadion in London löst bei Gosens Unbehagen aus
Das halb volle Wembley-Stadion im EM-Achtelfinale und die angekündigte weitere Zuschauer-Erhöhung für die Halbfinals und das Endspiel werden auch im Kreis der deutschen Nationalmannschaft mit Skepsis gesehen. "Ich finde es schon grenzwertig", sagte Robin Gosens
Während für das erste Achtelfinale in London zwischen Italien und Österreich (2:1 n.V.) am Samstag 21.500 Besucher zugelassen waren, dürfen beim Klassiker England gegen Deutschland am Dienstag 45.000 Fans in die insgesamt 90 000 Zuschauer fassende Arena. Ab Halbfinale hat der europäische Fußballverband UEFA die Kapazität dann auf 60 000 Fans festgesetzt.
Gosens: "Das ist sicher alles andere als optimal"
Er mache sich keine Sorgen, sagte Gosens: "Aber das ist eine Thematik, mit der man sich zumindest auseinandersetzt." Immerhin spiele man in dem Land, in dem die Inzidenzzahlen wieder hoch seien. "Wir wissen, dass wir in der Bubble leben und weitgehend abgeschottet sind. Wir fühlen uns schon sicher", bemerkte der Profi von Atalanta Bergamo. Aber wenn man das Gesamtbild sehe, "ist es sicher alles andere als optimal". In seiner norditalienischen Wahlheimat hatte der 26-Jährige die Corona-Schrecken im Vorjahr ganz nah erlebt.(dpa)