Dortmund/Mönchengladbach. Marco Rose wird in der kommenden Saison Trainer von Borussia Dortmund. Auch für Terzic soll beim BVB weiterhin Platz sein.

Der zeitliche Zusammenhang war nur Zufall, allerdings ein recht hübscher. Ausgerechnet am Rosenmontag machten die Beteiligten offiziell, was sich in den vergangenen Tagen immer stärker abgezeichnet hatte: Marco Rose wird im Sommer Trainer von Borussia Dortmund, er kommt vom Ligarivalen Borussia Mönchengladbach. Das Dortmunder Champions-League-Spiel beim FC Sevilla am Mittwochabend (21 Uhr/DAZN) wurde am Montag erst einmal zur Randnotiz.

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Denn Rose teilte seinem aktuellen Arbeitgeber und seiner Mannschaft mit, dass er sich für den BVB entschieden habe, bald darauf verkündeten die Gladbacher dies offiziell. Und wenig später zog der BVB nach: „Wir bestätigen, dass Marco Rose sich für uns entschieden hat und freuen uns sehr“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans Joachim Watzke auf Nachfrage dieser Redaktion. „Mehr gibt es dazu aber auch nicht zu sagen, denn noch ist er Trainer in Gladbach, und das ist ein toller Klub, vor dem wir großen Respekt haben.“

BVB zahlt Millionen-Ablöse für Trainer Marco Rose

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Möglich macht den Wechsel eine Ausstiegsklausel über fünf Millionen Euro, die aber von keinem der Beteiligten bestätigt wurde. Überhaupt fiel die Kommunikation der Dortmunder überaus sparsam aus, nicht einmal eine Vertragslaufzeit wurde genannt. Nach Informationen dieser Redaktion wird das Arbeitspapier, das Rose in Kürze unterzeichnen soll, über drei Jahre laufen – ohne Ausstiegsklausel.

Offen blieb auch die weitere Zusammensetzung des Trainerteams. Der 44-Jährige will auch in Dortmund mit seinen Assistenten Alexander Zickler und René Maric zusammenarbeiten, die er 2019 schon von RB Salzburg nach Gladbach mitbrachte. Trotzdem soll nach dem Willen der BVB-Bosse weiterhin ein Platz für Edin Terzic bleiben. Der frühere Assistent von Lucien Favre, der nach dessen Rauswurf im Dezember das Team übernahm, soll es bis zum Sommer führen, das ist klar vereinbart – und daran ändert bislang auch die Ergebniskrise mit nur fünf Punkten aus den vergangenen sechs Bundesligaspielen nichts. Auf den langjährigen Jugendtrainer und Scout halten die Verantwortlichen nach wie vor große Stücke.

BVB hatte Rose schon lange auf dem Zettel

Für den Cheftrainerposten aber bevorzugten sie dann doch eine erfahrenere Lösung. „Das Anforderungsprofil ist einfach: Ein BVB-Trainer sollte schönen, emotionalen Fußball spielen lassen und uns in die Lage versetzen, möglichst viele Spiele zu gewinnen“, hatte es Watzke kürzlich im Interview mit dieser Redaktion auf den Punkt gebracht. Dynamischen, aktiven, offensiv orientierten Fußball, gepaart mit einer mitreißenden Ansprache und einem souveränen öffentlichen Auftreten – all das wünschten sich die Dortmunder, und all das glauben sie nun in Rose gefunden zu haben.

Michael Zorc (links) und Marco Rose arbeiten in der Saison 2021/22 gemeinsam für den BVB.
Michael Zorc (links) und Marco Rose arbeiten in der Saison 2021/22 gemeinsam für den BVB. © firo

Den gebürtigen Leipziger hatten sie schon lange weit oben auf dem Zettel, spätestens seit er im Frühjahr 2018 mit RB Salzburg den BVB aus der Europa League warf – weil seine Mannschaft trotz der schwächeren Einzelspieler athletisch und fußballerisch deutlich besser war.

Nach Rose: BVB auch mit Interesse an Gladbachs Florian Neuhaus

Weitere Eigenwerbung betrieb Rose in Gladbach, wo er den lauf­intensiven Pressingfußball nach RB-Art weiterentwickelte, wo er zur wilden Hatz auf den Ball immer mehr und immer bessere Methoden hinzufügte, was seine Spieler mit diesem Ball alles anstellen können.

So soll es auch in Dortmund laufen, und dazu wollen die Verantwortlichen dem neuen Trainer auch ein paar passende Spieler zur Verfügung stellen. Florian Neuhaus etwa, der bislang im zentralen Mittelfeld von Borussia Mönchengladbach die Fäden zieht. Der BVB würde ihn gerne holen, der Nationalspieler ist nicht abgeneigt – erst recht nicht, da er so weiter unter Rose spielen könnte. Eine Ausstiegsklausel von 40 Millionen Euro macht den Transfer möglich, aber auch teuer.

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Wie umfassend der Umbruch ausfallen kann, darauf hat Rose schon jetzt entscheidenden Einfluss: Gladbach ist punktgleich mit dem Tabellensechsten Dortmund und damit ein direkter Konkurrent um die Champions-League-Ränge, die Millionen-Einnahmen versprechen. Und das ist nicht das einzige brisante Duell: Am 2. März trifft Rose mit dem aktuellen Arbeitgeber auf den zukünftigen im Viertelfinale des DFB-Pokals.