Essen. Die Außenwirkung für Schalke ist – wieder einmal – verheerend: Angesichts der Kündigung von acht langjährigen Mitarbeitern, u.a. aus der Hausmeisterei, dürfte viele Beobachter das Gefühl beschleichen: Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen.
Was so natürlich nicht stimmt. Dass Schalke lieber zuerst Spieler wie Albert Streit von der Gehaltsliste streichen würde, versteht sich von selbst. Aber das Jammern über die verfehlte Personalpolitik der vergangenen Jahre hilft angesichts einzuhaltender Verträge nun einmal nicht weiter. Und wenn einem, wie es im Pott so schön heißt, „der „Arsch auf Grundeis geht”, muss notfalls eben auch am Toilettenpapier gespart werden. Und dass die Not sehr groß ist und wirklich alles auf den Prüfstand kommt, um Einnahmen und Ausgaben wieder in Einklang zu bringen, daraus immerhin hat Schalke zuletzt keinen Hehl mehr gemacht.
Immer bloß zu reagieren ist zu wenig
Gut, von einem Verein zu fordern, in einer prekären finanziellen Lage die Hosen komplett herunterzulassen, wäre zu viel verlangt; zumal, wenn er – anders als der Revier-Rivale Borussia Dortmund – nicht an der Börse notiert ist. Im Schalker Fall würde dann beispielsweise der Marktwert für Top-Spieler wie Rafinha, die noch Geld bringen können, dramatisch in den Keller fallen.
Aber ob es eine clevere Strategie ist, sich – wie der neue Finanz-Vorstand Peter Peters als Nachfolger des entmachteten Präsidenten Josef Schnusenberg – in der Öffentlichkeit bis heute auf knappe Dementis zu beschränken, ist eine andere Frage. Immer bloß zu reagieren, das lehrt auch ein Blick auf die Fußball-Taktik, ist auf Dauer wenig erfolgversprechend.