Rom. BVB-Spieler Lukasz Piszczek war im Abschlusstraining vor dem CL-Spiel bei Lazio Rom dabei. Ob er spielen kann, muss sich noch zeigen.
Lukasz Piszczek war dabei, als die Spieler von Borussia Dortmund um 18.02 Uhr den Rasen des Olympiastadions von Rom betraten, um das Abschlusstraining vor dem Champions-League-Spiel bei der SS Lazio am Dienstag (21 Uhr/Sky) zu absolvieren. Das war ein gutes Zeichen aus Dortmunder Sicht, stiegen damit doch die Chancen, dass der Pole dann auch im Spiel selbst würde mitwirken können.
Favre lässt Piszczek-Einsatz offen
Trainer Lucien Favre hatte zuvor noch offen gelassen, ob Piszczek tatsächlich würde spielen können: „Wir müssen warten mit Piszczek“, sagte er. Der Abwehrspieler hatte sich im Spiel bei der TSG Hoffenheim (1:0) am Auge verletzt, als er den Finger von Stefan Posch abbekommen hatte. Eine letzte Untersuchung am Spieltag soll endgültig Klarheit bringen.
Abwehr sorgt den BVB-Trainer
So oder so gilt laut Favre: „Wir werden kreativ sein und eine Lösung finden.“ Kreativität ist nötig, denn die Abwehr ist arg gerupft worden in den letzten Tagen. Mats Hummels ist übrig, als einziger etatmäßiger Innenverteidiger. Dan-Axel Zagadou dagegen ist am Knieverletzt, Manuel Akanji nach einem positiven Corona-Test noch nicht wieder dabei. Und Emre Can, der in der Dreierkette mindestens die erste Alternative wäre, brummt eine Rotsperre ab, die er sich mit seinem Platzverweis beim Vorjahresaus gegen Paris Saint-Germain einhandelte.
Ziemlich sicher also wird Thomas Delaney einen Platz neben Hummels einnehmen. Wer aber käme für den dritten Platz in der Dreierkette infrage, falls Piszczek ausfiele? Am ehesten wohl Thomas Meunier, der Rechtsverteidiger, der mit 1,90 Meter Körpergröße die Statur eines Innenverteidigers mitbringt. Favre allerdings wirkte bei dieser Vorstellung nicht eben euphorisch. „Er hat es nicht oft gemacht“, sagte der BVB-Trainer nach kurzem Überlegen. „In Paris hat er es nie gemacht, in Brügge hat er einmal in der Dreierkette gespielt.“
Allzu viele Alternativen allerdings blieben nicht. Axel Witsel könnte aus dem Mittelfeld nach hinten rücken, dann allerdings wäre die Schaltzentrale im Zentrum entblößt – keine Traumvorstellung gegen erfahrene und mit allen Wassern gewaschene Römer.
So oder so wird sich die ungewohnte Abwehrformation im Höchsttempo finden müssen. „Das ist eine Herausforderung, logisch“, sagt Hummels. „Man hat ja sonst gewisse Automatismen mit seinen Nebenleuten, kennt deren Eigenarten auf dem Platz und weiß, worauf man achten muss.“ Sein Gegenmittel: „Wir müssen viel kommunizieren, vor allem ich als etatmäßiger Innenverteidiger muss versuchen, das Ganze in die Hand zu nehmen, Kommandos zu geben und zu dirigieren. Das wird ein ganz wichtiger Aspekt, dass wir einander verbal viel helfen.“
BVB-Profis treffen in Rom auf einen alten Bekannten
Denn auf der Gegenseite läuft ein Stürmer auf, den Hummels noch aus gemeinsamen BVB-Zeiten kennt, der in Dortmund nicht wirklich zurechtkam, in der vergangenen Saison mit 36 Treffern aber bester Torschütze Europas war: Ciro Immobile. Wie stoppt man den Italiener? „So wie man jeden guten Stürmer stoppt, im Verbund“, sagt Hummels. „Wir dürfen ihm die Chancen nicht geben.“ Immobile habe „eine ungemein hohe Qualität, sucht den Abschluss sofort“, so Hummels. „Er ist zielstrebig und hat einen guten Volley.“ Daher dürfe man ihn gar nicht erst in gefährliche Situationen kommen lassen. Denn: „Er ist eiskalt unterwegs.“