New York. Tennis-Star Alexander Zverev überzeugt in New York bei den US Open dieser Tage sportlich. Das lenkt von anderen Schlagzeilen ab. Ein Kommentar.
Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass Alexander Zverev wie kein anderer deutscher Tennis-Profi polarisiert. Der 23-Jährige besitzt ein unglaubliches Talent im Umgang mit Schläger und Filzball, er spielte dieser Tage in New York die besten US Open seiner Karriere. Und es geht noch weiter: Er steht im Halbfinale.
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Doch Zverevs Entscheidungen sind abseits des Courts nicht immer ganz so stark wie einige seiner Auftritte mit dem Schläger. Seien es jüngst die sorglosen Partynächte während der Adria-Tour von Novak Djokovic, kurzfristige Turnierabsagen in heimischen Gefilden, sein immer wieder arrogantes und flegelhaftes Auftreten, wenn es mal nicht so gut läuft und das Racket zerschmettert wird.
US Open wird verrückten Sieger bekommen
Bei den US Open aber zeigte Zverev wieder einmal, wie gut er sein kann, wenn er sich zusammenreißt, wenn auch in seinem Umfeld alles passt. Nach einer sehr durchwachsenen Vorbereitung zählte er in New York zu den Kandidaten für ein frühes Turnier-Aus. Doch Zverev bewies Ehrgeiz, steht nun im Halbfinale und kann sich nach der Disqualifikation des serbischen Topfavoriten Djokovic sogar Titelchancen ausrechnen. Klar ist ohnehin: Dieses verrückte Turnier wird mit einem verrückten Sieger enden.
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Noch vor dem ersten Aufschlag am Dienstagabend hatte Tennis-Legende Boris Becker beim übertragenden Sender Eurosport folgenden Satz gesagt: „Wir wollen doch keine Tennis-Roboter.“ Es klang fast wie ein entschuldigender Vorwand, um Zverev in den folgenden Stunden die Daumen zu drücken. Jenem so wankelmütigen, und an diesem Abend aber nervenstarken Spieler. Es sind Auftritte wie diese, mit denen Zverev plötzlich doch wieder viele Sympathien gewinnt.