Gegen die Schweiz und gegen Spanien verspielt das DFB-Team eine Führung und bleibt sieglos. Bundestrainer Löw glaubt, dass sich das bald ändert.
Wieder nur 1:1, wieder kein Sieg. Wie gegen Spanien verspielte die deutsche Nationalmannschaft am Sonntagabend auch gegen die Schweiz eine 1:0-Führung und wartet auch nach ihrem insgesamt sechsten Nations-League-Spiel weiter auf ihr erstes Erfolgserlebnis in diesem noch recht jungen Wettbewerb.
Und die Reaktionen darauf fielen recht unterschiedlich aus, am drastischsten wohl bei Ilkay Gündogan: „Ich bin ein bisschen angepisst“, polterte der Mittelfeldspieler. „Das geht mir auf den Sack.“ Kapitän Toni Kroos bilanzierte im Ton nüchterner, aber in der Sache ähnlich klar: „Wenn sechs Punkte zu verteilen sind und du nur zwei holst, ist das enttäuschend.“
Gemischte Gefühle bei Löw
Auch interessant
Einiges überraschte auch, wie die Einordnung von Thilo Kehrer, man habe gegenüber dem Spanien -Spiel einige Dinge besser gemacht: „Wir hatten mehr Ruhe am Ball, haben aber leider unsere Chancen nicht genutzt und deswegen das Spiel nicht zugemacht“, meinte der Rechtsverteidiger. Das klang, als habe die deutsche Nationalmannschaft ein Chancenfeuerwerk entfacht und nur mit viel Pech den Sieg verpasst, was eine eigenwillige Sicht der Dinge gewesen wäre. Tatsächlich hatte die Schweiz deutlich mehr klare Chancen, war auch in der chaotischen Schlussphase dem Sieg deutlich näher.
Bei Bundestrainer Löw waren die Gefühle gemischt, wie er selbst zu Protokoll gab: „Man will natürlich gewinnen, vor allem, wenn man zweimal 1:0 führt“, erklärte er, sagte aber auch, was er schon immer in Bezug auf die Nations League gesagt hat: Wichtiger als die Ergebnisse ist ihm die Entwicklung der Mannschaft. Und da habe auch der Abend in der Schweiz „gute Erkenntnisse“ geliefert, trotz wenig Zeit habe die Mannschaft einige Dinge gut umgesetzt.
Mit den Rückkehrern angreifen
Doch natürlich weiß auch Löw, dass das allein nicht reicht, dass seine Mannschaft in Richtung Europameisterschaft irgendwann mehr bieten muss als gute Ansätze – nämlich die Qualität, daraus auch verlässlich gute Ergebnisse abzuleiten.
Doch der Bundestrainer glaubt, dass es schon bald so weit sein wird, nämlich in den nächsten beiden Länderspielphasen im Oktober und November. „Wir werden dann mit der vollen Kapelle antreten, es werden sieben, acht Spieler zurückkommen, die bei uns eine wesentliche Rolle spielen“, meinte Löw. „Im Oktober und November werden wir richtig angreifen. Dann werden wir auch Spiele gewinnen.“Will man in der Nations League den Abstieg aus der A-Liga vermeiden, sollte man allerdings auch spätestens gegen die Ukraine (10. Oktober) damit anfangen.