Dortmund. RB Leipzig will zum Bundesliga-Start vor 8400 Fans spielen. BVB-Chef Watzke erhofft sich Signalwirkung - auch für Borussia Dortmund.

Die Stadt Leipzig ist am Dienstag vorgeprescht. Das Gesundheitsamt hat dem Fußball-Bundesligisten RB Leipzig ein Hygienekonzept genehmigt, welches zum Saisonstart Mitte September bis zu 8400 Zuschauer in der Leipziger Arena ermöglichen würde. Hat das Signalwirkung für den gesamten Profifußball? Wir haben bei BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nachgefragt.

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"Das ist ein mutiger, aber gleichzeitig ein sehr besonnener Schritt", sagte Watzke dieser Redaktion. Das Vorgehen des Leipziger Gesundheitsamtes hat Auswirkungen auf die gesamte Liga. Möglich ist, dass zum Bundesliga-Start in Leipzig vor Fans gespielt wird, während die Stadien in Dortmund oder München leer blieben.

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Das verschaffe RB Leipzig "natürlich einen kleinen Wettbewerbsvorteil", so der Dortmunder Geschäftsführer. "Aber den muss man in Kauf nehmen, wenn man möchte, dass sich - immer auf Basis des jeweiligen Infektionsgeschehens und eines durchdachten, verantwortungsbewussten Konzeptes - etwas bewegt." Bei rund 8000 Fans "in so einem großen Stadion wie in Leipzig unter freiem Himmel ist das Ansteckungsrisiko sehr gering", erklärte Watzke.

BVB-Chef Watzke: Teilzulassung von Fans deutlich vor November möglich

Ein Vorbild, auch für Dortmund? "Das liegt nicht in unserer Hand. Dazu müsste zunächst ein entsprechendes Signal der Landesregierung kommen. Selbst wenn das örtliche Gesundheitsamt zuständig ist, kann man solche Entscheidungen ja nicht gegen die Landesregierung fällen", so der BVB-Boss. "Aber die Sieben-Tage-Inzidenz in NRW geht immer weiter zurück. Aktuell liegt sie bei 9. Fast alle anderen Werte sinken ebenfalls. Ich finde, dass eine Teilzulassung von Zuschauern deutlich früher als erst im November möglich wäre. Solange wir mit der Zuschauerzahl im einstelligen Tausenderbereich bleiben, ist das im Freiluftbereich aus meiner Sicht kein großes Risiko."

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Man brauche einen "Mix aus Mut und Besonnenheit und der wäre bei diesen Zahlen gegeben". Es gehe "geht immer nur um einen begrenzten Umfang, niemand will zum jetzigen Zeitpunkt halbvolle oder ausverkaufte Stadien".

BVB: Watzke verweist auf Amsterdam

In Amsterdam fand zuletzt ein Spiel vor 9000 Menschen im Stadion statt. "Da ist es schwer zu erklären, warum es bei uns und vor dem Hintergrund unseres Infektionsgeschehens und unseres Konzeptes nur 300 sein sollen", sagte Watzke.