Essen. Die Blamage gegen den FC Bayern beendet eine Ära des FC Barcelona. Dass die Katalanen Veränderungen brauchen, ist offensichtlich. Ein Kommentar.
Gerard Piqué traf mit seiner Analyse ins Schwarze. „Wir sind auf Grund gelaufen. Das war eine Schande“, sagte der 33-jährige Innenverteidiger nach der 2:8-Niederlage des FC Barcelona am Freitagabend. Denn die historische Klatsche gegen den deutschen Rekordmeister bedeutet für die Katalanen mehr als nur das Aus in der Champions League. Sie kennzeichnet endgültig das Ende einer Ära.
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Zeiten, in denen die Mannschaft rund um Superstar Lionel Messi den gegnerischen Teams schlaflose Nächte bereit, sind vorbei. Das hat der FC Bayern mit seiner taktisch klugen und kämpferisch vorbildlichen Leistung eindrucksvoll beweisen. Gegen ein aggressives Pressing fand die schläfrige Barca-Truppe keine Mittel, sondern leistete einen Offenbarungseid.
FC Barcelona: Große Teile der Mannschaft sind veraltet
Nachdem Barcelona gegen die Bayern mit der ältesten Startelf ihrer Champions-League-Geschichte untergegangen war, braucht es beim 26-maligen spanischen Meister dringend Veränderungen. Und zwar auf allen Ebenen. Innerhalb der Mannschaft und in der Klubführung.
Denn große Teile der Mannschaft haben ihren Zenit längst überschritten. Egal, ob Piqué, Sergio Busquets, Luis Suàrez, Arturo Vidal oder Jordi Alba. Statt in den vergangenen Jahren behutsam einen Umbruch einzuleiten, wurden sündhaft teure Stars wie Antoine Griezmann, Philippe Coutinho oder Ousmane Dembélé verpflichtet, die bei ihren Ex-Klubs zwar funktionierten, aber Neymar nie ersetzen konnten. Und das, obwohl allein für dieses Trio Ablösesummen in Höhe von rund 400 Millionen Euro gezahlt worden sind.
FC Barcelona: Nicht Trainer Quique Setién trägt die Hauptschuld
Verantwortlich für die schwerste Krise der jüngeren Barca-Geschichte ist deshalb in erster Linie nicht einmal Trainer Quique Setién, dessen Entlassung als sicher gilt, sondern vielmehr Präsident Josep Bartomeu. Seit 2014 im Amt hat er es nicht geschafft, die Spielphilosophie des Tiki-Taka weiterzuentwickeln. Egal, ob Luis Enrique, Ernesto Valverde oder Setién an der Seitenlinie standen.
Nicht mit Tiki-Taka, sondern mit Angsthasenfußball ist Barcelona durch das 2:8 nun am Tiefpunkt angelangt, wie es auch Piqué formuliert hat. Sollten das in Katalonien nun tatsächlich alle Verantwortlichen verstanden haben, hat die Niederlage gegen den FC Bayern sogar etwas Gutes. Denn, dass ein Umbruch her muss, ist nicht zu übersehen. Beim so stolzen FC Barcelona darf es nicht weitergehen wie am Freitagabend.