München. Das Finalturnier der Champions League steht an, der Deutsche Meister ist in Topform. Barcelona hat Messi - na und? Ein Kommentar.
Wenn der FC Bayern in der Champions League nach Barcelona musste, war immer was los. Unvergessen, wie die Münchener im April 2009 im Viertelfinale mit 0:4 untergingen. Eine Demontage, ein unwürdiger Auftritt – und der Anfang vom Ende für Jürgen Klinsmann als Bayern-Trainer.
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Dass es auch anders gehen kann, zeigten die Münchener 2013, als sie unter der Regie des Trainer-Routiniers Jupp Heynckes das Triple gewannen. Das Halbfinale – eine einzige Machtdemonstration. 4:0 gegen Barcelona, 3:0 in Barcelona: grandios.
2015 gab es im Halbfinale wieder Prügel. Das 0:3 aus dem Hinspiel, das Pep Guardiola auf der Trainerbank der Bayern bei der Rückkehr in seine Heimat ertragen musste, war nicht aufzuholen.
In Lissabon lässt sich schlechte Tagesform nicht mehr kompensieren
Und diesmal? Zu gerne sähe man, wie sich die formstarken Bayern derzeit in Camp Nou schlagen würden, vor vollbesetzten Rängen, vor 96.000 heißblütigen Fans. Und ob sie zu Hause auch gegen die Messi-Mannschaft so dominant auftreten könnten wie gegen den FC Chelsea. Aber jetzt kommt es nun mal zu diesem seltsamen und hoffentlich einmaligen Finalturnier am neutralen Ort Lissabon, ohne Zuschauer, im Knock-out-Modus. Jetzt hat jedes Spiel Finalcharakter, schlechte Tagesform lässt sich nicht kompensieren.
Nicht einmal Unterbrechungen bringen die Bayern aus dem Tritt
Genau deshalb spricht allerdings gerade alles für die Bayern. Natürlich hat Barcelona Lionel Messi, natürlich kann der Spiele alleine entscheiden. Aber diese Saison gehört bisher Robert Lewandowski, auch auf europäischem Niveau. Aber er repräsentiert die Bayern eben nicht allein. Sie sind als Team in bester Verfassung, sie strotzen vor Selbstbewusstsein, sie haben seit Monaten einen Lauf, sie lassen sich nicht einmal durch zeitliche Unterbrechungen aus dem Tritt bringen. Die coronabedingte Pause, der Urlaub zwischen nationalem Saisonende und internationaler Fortsetzung: kein Rhythmusproblem für die Münchener, die bisher beeindruckend fokussiert geblieben sind.
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Gefährlich könnte es werden, wenn Selbstbewusstsein in Überheblichkeit umschlagen würde. Indizien dafür sind aber derzeit bei den Bayern nicht zu entdecken.