Köln. Die Europa-League-Teilnehmer spielen in NRW ihren Sieger aus. Die Stadt Köln freut sich allen Widrigkeiten zum Trotz auf die Spiele.

In diesen frühen Augusttagen bereiten sich die Fußballklubs in Deutschland normalerweise auf die erste Pokalrunde und den Start der Bundesliga vor. Doch durch die Corona-Pandemie ist der Terminkalender in diesem Jahr zerrissen, bis zum 23. August werden nun erst einmal die Titelträger in Champions und Europa League ermittelt.

Ein prestigeträchtiger Auftrag

Für den kleineren der beiden kontinentalen Klubwettbewerbe bekam dabei die Bewerbung des DFB mit den nordrhein-westfälischen Austragungsorten Düsseldorf, Duisburg, Gelsenkirchen und Köln den Zuschlag. Ein auf den ersten Blick prestigeträchtiger Auftrag – die Werbewirksamkeit der Veranstaltung ist wegen der fehlenden Fans in den Stadien und auf den Straßen allerdings primär in die Zukunft gerichtet.

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„Dass bei so einem Turnier keine Zuschauer dabei sind, ist natürlich jammerschade“, seufzt Gregor Timmer im Gespräch mit dieser Zeitung. Der Leiter des Sportamts der Stadt Köln sagt aber auch: „Das Finalturnier der Europa League ist ein international stark beachtetes Ereignis. Insofern ist das Werbung für den Sportstandort Köln – was auch über das Turnier hinaus Wirkung haben wird.“

Organisatoren hoffen auf reizvolle Bilder aus der Domstadt

Ein paar reizvolle Bilder aus der Domstadt wird es allerdings auch in den nächsten zwei Wochen schon geben: Knapp fünf Monate nach den ersten Achtelfinalspielen nimmt RTL die Übertragung der Europa League wieder auf. Insgesamt vier Partien sind bei dem Sender live zu sehen – nach dem Achtelfinalrückspiel zwischen Basel und Frankfurt am Donnerstag (in Basel) jeweils ein Viertel- und ein Halbfinale sowie das Endspiel. Ein sommerliches Ambiente bekommt die Angelegenheit dadurch, dass nicht aus dem Fernsehstudio gesendet wird. Sondern vom Sandstrand des „km 689 Cologne Beach Club“, mit Blick auf die Kölner Skyline und den Dom.

Hoffnungen auf die Europa League auch bei den anderen Gastgebern

Die damit verbundene Hoffnung auf etwas Publicity in Corona-Zeiten hegen neben der Millionenmetropole am Rhein, in der drei Begegnungen – darunter das Finale am 21. August – stattfinden, auch die anderen drei Gastgeberstädte, die jeweils zwei Partien austragen. Den Anfang macht dabei am Mittwochabend Gelsenkirchen, mit dem Achtelfinal-Duell zwischen Inter Mailand und dem FC Getafe.

Absprachen zu Organisation und Infrastruktur haben die vier NRW-Städte dabei untereinander getroffen, weitere Kontakte für mögliche gemeinsame Aktionen oder Auftritte gibt es laut Sportamtsleiter Timmer aber nicht. „Dafür war die Zeit zwischen der Entscheidung der Uefa am 17. Juni und dem Finalturnier viel zu kurz“, erklärt der 59-Jährige. „Das ist alles sehr schnell und konzentriert erfolgt.“

Allerdings nicht zu schnell für eine klare Botschaft. „Sportliche Großereignisse wie die Austragung der Uefa Europa League stärken das Sportland NRW, steigern die Attraktivität des Standortes“, teilte ein Sprecher der Düsseldorfer Staatskanzlei auf Anfrage mit. Zudem unterstreiche ein solches Finalturnier die große Sportbegeisterung der Menschen in Nordrhein-Westfalen.

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Mit Blick auf das Konzept zur Austragung der Olympischen Sommerspiele 2032 hob der Sportmanager Michael Mronz, Begründer der Initiative Rhein Ruhr City 2032 gegenüber dpa bereits die „einzigartige Sportstätteninfrastruktur“ des Landes Nordrhein-Westfalen hervor. „Wenn man sich als ein Standort bewährt, der große sportliche Ereignisse stemmen kann“, stimmt Kölns Sportamtsleiter Gregor Timmer nun zu, „ist das auch ein Wegweiser für ein Thema wie zum Beispiel Olympia.“