Berlin. Alexander Nouri geht auf Abschiedstour beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Sein Vertrag wird nicht verlängert, ein neuer Trainer muss her.

Der dritte Trainer bei Hertha BSC in einer Saison wird in ein paar Wochen auch schon wieder Geschichte sein. Der Berliner Fußball-Bundesligist wird sich wie erwartet von Alexander Nouri nach dem derzeit nicht absehbaren Ende der Spielzeit trennen. Das bestätigte Sport-Geschäftsführer Michael Preetz in einem Podcast der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). „Das aktuelle Trainer-Team weiß, dass wir zum 1. Juli neu besetzen wollen“, betonte Preetz. Betroffen ist also auch Markus Feldhoff. Die Verträge der beiden werden nicht verlängert.

Nouri hat den Posten erst im Februar nach dem abrupten Weggang von Jürgen Klinsmann übernommen. Der ehemalige Bundestrainer hatte Ante Covic abgelöst und Nouri als Assistenten geholt. „Es ist unser Ziel, dass wir gemeinsam in dieser Konstellation diese Saison idealerweise zu Ende spielen wollen“, sagte Preetz mit Blick auf Nouri und Feldhoff, „um dann für die neue Saison ab dem 1. Juli 2020 eine neue Entscheidung auf der Cheftrainer-Position zu treffen“.

Er führe aktuell Gespräche, das sei klar, sagte Preetz. Der Kreis der Kandidaten sei überschaubar, fügte der ehemalige Mittelstürmer hinzu. Als einer der Top-Favoriten wird immer wieder Niko Kovac, ehemaliger Herthaner und Ex-Bayern-Coach gehandelt. Immer wieder fällt aber auch der Name Bruno Labbadia.

Hertha BSC will sich neu aufstellen

Preetz ließ sich keinen Namen entlocken, eine Liste in dem Sinne gebe es auch nicht, er habe sie im Kopf, meinte der 52-Jährige mit einem Schmunzeln. Welche Aspekte bei der Besetzung des Postens in den nächsten Tagen und Wochen eine Rolle spielen, wollte er auch für sich behalten. „Es ist eine ganz, ganz wichtige, wenn nicht die wichtigste Personalie in einem Fußballverein“, meinte Preetz.

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Man wolle sich im Sommer neu aufstellen und dann durchstarten. Durch Investor Lars Windhorst sieht sich der Club finanziell deutlich besser aufgestellt als früher und hofft so sehr, endlich national und auch international an sportlicher Bedeutung zu gewinnen.

Aktuell belegt Hertha den 13. Tabellenplatz und ist noch nicht gerettet im Kampf gegen den Abstieg. Aufgrund eines Coronavirus-Fall befinden sich Mannschaft, Trainer- und Funktionsteam der Berliner Clubs derzeit allerdings sogar in Haus-Quaratäne. Der Spielbetrieb in der Bundesliga ist bis zum 2. April ausgesetzt, in Berlin darf bis zum 19. April nicht gespielt werden.

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In dem Podcast sprach Preetz auch erneut über den überraschenden Weggang von Klinsmann, der nach nur 77 Tagen seine Mission als Chefcoach des sportlich schwächelnden Hauptstadtclubs wieder beendet hatte. Der ehemalige Bundestrainer sei zu ihm und auch zu seiner Assistentin ins Büro gekommen und habe einfach nur gesagt: „"So, tschüss! Ich bin dann mal weg!" Und er war im nächsten Moment auch schon wieder draußen. Und ehe wir beide das so richtig realisieren konnten, haben wir uns kurz angeguckt und gefragt: Was war denn das jetzt?“ Danach wurde Nouri befördert. (dpa)