Ruhrgebiet. Die Geschichte der Revierderby ist voll von Anekdoten. Vor der Partie BVB gegen Schalke am Samstag erinnern wir an die denkwürdigsten Derbys.
Es gibt kein anderes Fußballspiel in Deutschland, das so viele Generationen von Fußballfans begeistert und elektrisiert hat: Auf der einen Seite gibt es die sportlich-langweiligen Revierderbys zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04, so wie das 0:0 in der Hinrunde in der laufenden Saison. Und auf der anderen Seite gibt es Revierderbys, die so bedeutungsvoll für die Geschichte der Revierderbys sind, dass man sich auch nach fünfzig Jahren noch erinnert. Eine Sammlung.
6. September 1969: Der Hundebiss
Beißende Stimmung gab es bei diesem Aufeinandertreffen der Revierklubs. Nachdem Schalke-Spieler Hans Pirkner das 1:0 erzielte (37. Minute), rannten euphorische Blau-Weiß-Fans auf den Platz. Die Dortmunder Sicherheitsbeamten versuchten die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Vergeblich. Sie ließen Schäferhunde, die sie mit im Stadion hatten, auf die Fans los.
Nur interessierten sich die Hunde mehr für den Schalker Friedel Rausch, als für die Fans und bissen ihm in den Allerwertesten. Mit Schmerzen spielte er weiter, sein Mannschaftskollege Gerd Neuser, der von den Hunden in den Oberschenkel gebissen wurde, musste ausgewechselt werden. Beide Spieler bekamen nach dem Spiel 500 Mark Schmerzensgeld vom BVB und einen Blumenstrauß. Das Spiel endete mit 1:1 und geht trotz wenig spektakulärem Ergebnis in die Geschichte ein.
19. Dezember 1997: Das Torwart-Tor
Ein sportliches Highlight in der Geschichte der Revierderbys erlebte Jens Lehmann bei dieser Partie zwischen dem BVB und dem FC Schalke 04. Im Dezember 1997 stand es in den Schlussminuten 2:1 für den BVB.
Dann bekamen die Blauweißen in der 90. Spielminute eine Ecke zugesprochen. Lehmann, der Schalker Torwart, lief über den ganzen Platz zu seiner Mannschaft in den Strafraum der gegnerischen Mannschaft. Die Ecke wurde geschossen, der Ball verlängert und Lehmann konnte mit voller Wucht zum Tor einköpfen. Er holte den Punkt für Schalke und wurde der erste Torwart, der im laufenden Spiel ein Tor erzielte.
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12. Mai 2007: Die verspielte Meisterschaft
Die einen trauerten nach dieser Partie, bei den anderen sorgte dieses Revierderby für Häme und Spott. Schalke war am vorletzten Spieltag Tabellenführer. Im Derby trafen Alexander Frei und (44. Minute) und Euzebiusz Smolarek (86. Minute) jeweils kurz vor Ende der ersten und zweiten Halbzeit.
Schalke konnte die drei wichtigen Punkte nicht holen und verlor die Meisterschale am letzten Spieltag an den VfB Stuttgart. Die Dortmunder freuten sich, die Schalker waren niedergeschlagen. Es wäre der erste Meistertitel der Schalker in der Geschichte der Bundesliga gewesen.
13. September 2008: Das Aufholjagdderby
Dieses Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund war ein torreiches Spiel, in dem der Zuschauer schon früh dachte, dass Schalke den Sieg an sich reißt. Jefferson Farfan traf in der 21. Spielminute, kurz vor der Pause schoss Rafinha das 2:0 (39. Minute). Heiko Westermann legte nach der Halbzeitpause nach zum 3:0 (54. Minute).
Eigentlich lagen die Blauweißen klar vorne. Für die Schwarzgelben pures Glück, dass Neven Subotic eine Viertelstunde später einen Anschlusstreffer erzielte (67. Minute) und Frei nur ein paar Minuten später zum 3:2 traf (71. Minute). Die Schalker freuten sich weniger. Noch weniger allerdings in der 89. Spielminute, in der der BVB die Aufholjagd dann perfekt machte. Frei traf zum 3:3 und stahl den Schalkern einen schon sicher
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geglaubten Derbysieg.
25. November 2017: Das Derby des Jahrzehnts
Noch ein Spur denkwürdiger war dieses Derby zwischen den Revierklubs, das viele Dortmundfans und Schalkeanhänger noch in Erinnerung halten dürften. Nach nur 25 Minuten führte der BVB 4:0. Erst traf Pierre-Emmerick Aubameyang zum 1:0 (12. Minute), der Schalker Benjamin Stambouli sorgte nur kurz darauf mit einem Eigentor für das zweite schwarzgelbe Tor (18. Minute). Zwei Minuten später köpfte Mario Götze zum 3:0 (20. Minute), in der 25. Spielminute traf Raphael Guerreiro 4:0. Grund genug für Schalke, zu wechseln.
Leon Goretzka und Amine Harit kamen auf den Platz und sollten in der zweiten Halbzeit das Spiel drehen. Dann der Schock für den BVB: Schalke schoß mit Harit und Stürmer Guido Burgstaller zwischen der 60. und 65. Spielminute zwei Anschlusstreffer und war wieder im Rennen. Kein Halten gab es mehr für die Schalker, nachdem erst Daniel Caliguiri für das 4:3 sorgte und Naldo in der Nachspielzeit mit einem unvergesslichen Kopfballtor den Ausgleich schaffte.