Tokio. Olympia-Gastgeber Japan zählt die meisten Infektionen außerhalb Chinas. Die Angst vor dem Coronavirus beeinträchtigt immer mehr Sportevents.

Japan setzt trotz der Sorge um das neuartige Coronavirus die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in rund fünf Monaten fort. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) habe Vertrauen in Japans Umgang mit dem Erreger Sars-CoV-2, sagte der japanische Regierungssprecher Yoshihide Suga am Freitag in Tokio. Man werde sich eng mit dem IOC, dem Organisationskomitee und der Stadtregierung von Tokio als Ausrichter abstimmen. Die Vorbereitungen für die Spiele, die vom 24. Juli bis 9. August stattfinden sollen, würden fortgesetzt, damit sich die Athleten und Zuschauer während der Spiele „sicher fühlen können“, sagte Suga.

Marathon abgesagt

Mit mehr als 700 Fällen zählt Japan die meisten Infektionen mit dem neuen Erreger außerhalb Chinas. Allein 634 davon betreffen bislang Menschen, die an Bord des bis vor zwei Tagen unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“ waren. Dennoch beeinträchtigt die Angst vor dem Virus immer mehr Sportveranstaltungen in Japan.

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Nachdem die Organisatoren des traditionellen Tokio-Marathons kürzlich entschieden hatten, dass in diesem Jahr nur Top-Athleten, aber keine Amateure teilnehmen dürfen, wurde dasselbe nun für den Frauen-Marathon in Nagoya beschlossen. Der Stadt-Marathon in Nagoya wurde zudem ganz abgesagt. Zudem sagte der Japanische Verband der Parasportler einen ab 28. Februar geplanten dreitägigen Boccia-Wettbewerb ab, an dem auch Ausländer antreten sollten.

IOC glaubt an Austragung der Spiele in Tokio

Japans Gesundheitsminister Katsunobu Kato rief die Organisatoren verschiedenster Veranstaltungen auf, ihre Pläne zu überdenken. Eine Absage fordere die Regierung zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht. Das IOC ist nach Gesprächen mit der Weltgesundheitsorganisation WHO überzeugt, dass die Olympischen Spiele in Tokio wegen des Coronavirus nicht abgesagt oder an einen anderen Ort verlegt werden müssen.

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John Coates, Vorsitzender der IOC-Koordinierungskommission, versicherte vergangene Woche in der japanischen Hauptstadt, „dass die Spiele in einer für Sportler und Zuschauer sicheren Weise ablaufen“ werden. Zuvor hatte auch der Chef des Japanischen Olympischen Komitees, Yoshiro Mori, bekräftigt, dass die Planung nicht durch die neue Lungenkrankheit beeinträchtigt werde. Die Spiele stehen unter dem Slogan „United by Emotion“ („Vereint durch Gefühl“). Das Motto betone die Kraft des Sports, Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenzubringen, so das Organisationskomitee. (dpa)