Bochum. Am Freitag war gegen den VfL auch Bakery Jatta zum Einsatz gekommen. Der HSV-Profi soll einem Bericht zufolge unter falscher Identität spielen.
Der Fußball-Zweitligist VfL Bochum legt Einspruch gegen die Wertung der Zweitliga-Partie beim Hamburger SV (0:1) ein. Dies geschehe "zur Fristwahrung und in Wahrnehmung seiner Verantwortung für die Mannschaft und das Vereinswohl", teilte der Bochumer Klub Montagvormittag mit.
Der Grund für den Einspruch: In einem Bericht vor zwei Wochen äußerte die SportBild Zweifel an der Identität von Bakery Jatta - das DFB-Kontrollgremium und das Bezirksamt Hamburg-Mitte ermitteln mittlerweile. Der Vorwurf, der im Raum steht: Jatta soll bei seiner Einreise nach Hamburg falsche Angaben zu seinem Namen und seinem Alter gemacht haben. "Ein Einspruch erfolgt im Hinblick auf die nach wie vor ungeklärte Situation um die Spielberechtigung des HSV-Spielers Bakery Jatta, wie sie sich aus den Medienberichten darstellt", so der VfL in der Klubmitteilung.
DFB-Sportgericht schreibt HSV an
Sollte sich herausstellen, dass Jatta nicht hätte spielen dürfen, könnte sich der VfL Bochum berechtigte Chancen ausrechnen, die drei Punkte am Grünen Tisch zu ergattern. Aber nur dann, wenn er vorher auch Einspruch erhoben hat. Das hat Bochum nun getan.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) teilte am Montag mit, das zuständige DFB-Sportgericht werde den HSV „nunmehr anschreiben und um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen bitten“. Das Gremium werde dann „zu gegebener Zeit über den Einspruch zu befinden haben“, hieß es.
Bochumer Anwalt riet von Jatta-Einsatz ab
Der Bochumer Rechtsanwalt Christof Wieschemann hatte schon vor dem Spiel gegen Bochum die HSV-Verantwortlichen vor einem Jatta-Einsatz gewarnt. Bei 11Freunde sagte er: "Nach dem Bekanntwerden des Verdachtsfalls ist der HSV jetzt bösgläubig (...). Ich würde nicht dazu raten, ihn jetzt noch einzusetzen.“
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Der 1. FC Nürnberg hatte bereits seinerseits Einspruch gegen die Spielwertung (0:4) erhoben - doch die Erfolgsaussichten hierbei sind gering, die Zweifel an Jattas Identität kamen erst nach der Partie auf. Pokal-Gegner Chemnitzer FC hatte bereits signalisiert, auf einen Einspruch verzichten zu wollen. (mit lo)