Essen. Der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel würde gerne bei Uefa und Fifa im Amt bleiben. Sein Abgang aber wäre richtig. Ein Kommentar
Reinhard Grindel und das DFB-Präsidium hatten sich das so fein überlegt: Als DFB-Präsident musste er zurücktreten nach der Affäre um eine teure Uhr, seine Ämter in Uefa und Fifa aber sollte er behalten dürfen. Schön für Grindel, der weiterhin fürstlich kassieren könnte: 250 US-Dollar Tagegeld zahlt die Fifa – es sei denn, sie kommt für die Verpflegung auf. Dann sind es nur 150 Dollar. Und weil davon ja niemand leben kann, gibt es für drei Sitzungen im Jahr 250.000 Dollar. Netto. Von der Uefa kommen 250.000 Euro hinzu, bedauerlicherweise brutto.
Doch der Plan wird nicht aufgehen, die zuständigen Ethiker der Verbände dürften Grindel schon bald aus seinen Ämtern entfernen. Ähnlich erging es schon seinem Vorgänger Wolfgang Niersbach in der Sommermärchen-Affäre.
Uefa und Fifa sind alarmiert
In Sachen Grindel ist die Uefa bereits alarmiert. Und auch beim Weltverband dürften die Ethiker schon bald ermitteln. Grindel hat sich immer wieder gegen Fifa-Boss Gianni Infantino positioniert, der dürfte sich diese Gelegenheit zur Revanche kaum entgehen lassen. Natürlich, formell sind die Ethiker unabhängig. Aber ins Amt gehievt wurden sie von Infantino, auch sie kassieren gutes Geld für ihre Arbeit – und wollen, dass das so bleibt.
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Davon unabhängig wäre ein Abgang Grindels natürlich richtig: Wer als DFB-Präsident nicht gut genug ist, kann auch nicht zum deutschen Vertreter in den Verbänden taugen.