Benidorm. Schalkes Manager grast den internationalen Markt nach Spielern ab. Das Problem: In der Winter-Transferperiode ist das Angebot begrenzt
Christian Heidel hatte den Reißverschluss seiner blauen Jacke mit Klubemblem ganz hochgezogen. „Mir ist sogar an den Füßen kalt“, meinte der Manager des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 und begab sich leicht fröstelnd an eine sonnige und windgeschützte Stelle des Trainingsplatzes der Hotelanlage Melia Villaitana, in der sich die Königsblauen bis zum kommenden Samstag auf die Rückrunde der Fußball-Bundesliga vorbereiten. Der 55-Jährige nahm zu Schalkes Plänen in der Winterpause Stellung.
Heidel führt Gespräche
Heidel über die täglich aufschwappenden Gerüchte potenzieller Neuzugänge: „Ich lese im Moment nicht so viel, bekomme aber einiges zugespielt. Ich will nicht jeden Tag Namen kommentieren und dementieren. Nur ganz kurz zu meiner Ankunft am Freitagabend: Ja, ich habe vorher ein Gespräch geführt. Mehr will ich dazu jetzt nicht sagen.“
Heidel über das Vorgehen auf dem Spielermarkt in der Winterpause: „Die Transferperiode fängt gerade erst an. Bisher sind noch nicht viele Wechsel passiert. Ich kann nicht sagen, dass morgen, übermorgen oder in drei Tagen ein neuer Spieler da ist. Die Gedanken, dass wir im Winter aktiv werden, waren schon vorher da. Ich habe am Freitagabend lange mit Trainer Domenico Tedesco zusammengesessen.“
Nur zwei Neue für Champions League
Heidel über die geplante Transferart: „Dass es im Winter nicht ganz einfach ist, neue Spieler zu verpflichten, ist bekannt. Ich glaube nicht, dass wir drei Leute verpflichten, die alle ablösepflichtig sind. Es kann auch sein, dass wir einen Profi ausleihen.“
Heidel über die Menge der gewünschten Neuzugänge: „Wir haben eine Anzahl von Spielern definiert. Vieles hängt jetzt vom persönlichen Gespräch ab: Das brauchen wir, das wollen wir. Es ist aber nicht klar, dass wir drei neue Spieler holen. Wir können nur zwei Neue für die Champions League melden (weil der in der Hinrunde verletzte Bastian Oczipka als einer von drei möglichen Nachrückern nachnominiert wird/d.Red). Also müsste man einem dritten Neuzugang dann sagen: Du bist in den internationalen Spielen nicht dabei. Unser Plan war, den Kader zu reduzieren. Wir versuchen jetzt, ein gutes Team für die Rückrunde zu bilden.“
Der Blick geht zum internationalen Markt
Heidel über den Suchradius: „Wir müssen uns davon verabschieden, dass man nur auf dem deutschen Markt guckt. Wir richten den Blick international aus. Dabei müssen wir darauf achten, dass die Mannschaft homogen ist. Wir werden bei Verpflichtungen sehr genau darauf gucken, was es für Typen sind.“
Das Anforderungsprofil für den Nachfolger des zur AS Monaco abgewanderten Verteidigers Naldo: „Wir können einem Neuen nicht sagen, dass er garantiert spielt. Das Profil ist nicht ganz einfach. Man kann einen jungen Spieler holen, der mit der Situation umgehen kann. Holst du einen, der in seinem alten Klub alle Begegnungen absolviert hat, kann das hier zu Problemen führen. Das ist die größte Schwierigkeit. Wir werden damit offen und ehrlich umgehen.
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Aussortierte Spieler sind schon abgehakt
Die Klubsuche der aussortierten Spieler Johannes Geis und Franco Di Santo: „Was die Abgänge angeht, werden wir fast nicht involviert sein. Es ist nicht so, dass wir mit einem Verkaufsschild durch die Stadt laufen. Wenn sie nichts Neues finden, dann werden die Spieler bei uns ihre Verträge bis zum Sommer erfüllen. Es war keine große Überraschung, dass Johannes und Franco in der Hinrunde nicht zum Einsatz kamen.“
Das angestrebte Leih-Ende von Chelseas Verteidiger Abdul Rahman Baba: „Bei Baba ist es so, dass er spielen muss. Wir sind auf der linken Außenverteidiger-Position dreifach besetzt. Wir werden da eine Lösung finden.“