Donezk. Das von Otto Rehhagel trainierte Griechenland hat sich durch einen 1:0-Erfolg über die Ukraine im Play-off-Rückspiel der WM-Qualifikation die Teilnahme an der WM 2010 gesichert.
Otto Rehhagel hat in seinem 100. Spiel als griechischer Nationaltrainer seine erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft perfekt gemacht. Dimitrios Salpingidis bescherte dem Team von "König Otto" im Play-off-Rückspiel in der Ukraine mit seinem "goldenen Tor" in der 31. Minute den 1:0 (1:0)-Erfolg in Donezk, der nach dem 0:0 im Hinspiel für den Europameister von 2004 das Ticket zur Endrunde in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) bedeutete. Für die Hellenen ist es nach 1994 die zweite Teilnahme an einer Endrunde.
Die Ukraine dagegen muss auf ihre zweite WM verzichten und kann sich nun bereits auf die gemeinsam mit Polen ausgetragene EM 2012 konzentrieren. Vor der WM 2002 in Japan und Südkorea hatte die Ukraine in den Play-offs gegen Deutschland (1:1 und 1:4) den Kürzeren gezogen. 2006 in Deutschland scheiterten sie bei ihrer bislang einzigen Endrunden-Teilnahme im Viertelfinale (0:3) am späteren Weltmeister Italien.
Maurer-Taktik der Griechen
Obwohl die Griechen nach dem 0:0 im Hinspiel unter Zugzwang waren, hatte Rehhagel wie erwartet auf seine bewährte Maurer-Taktik gesetzt und eine Fünfer-Abwehrreihe aufgestellt. Im Sturm vertraute der 71-Jährige bei seinem Jubiläum auf den Nürnberger Angelos Charisteas, der beim sensationellen EM-Triumph 2004 den Siegtreffer erzielt hatte, als einzige Spitze.
Der Leverkusener Theofanis Gekas, der mit sechs Toren in den letzten drei Gruppenspielen sein Team erst in die Play-offs geschossen hatte, musste dagegen wie auch der junge Schalker Vasileios Pliatsikas, der in der 29. Minute eingewechselt wurde, zunächst auf der Bank Platz nehmen. Bei den Ukrainern, die zum vierten Mal in den Play-offs zu einer WM oder EM scheiterten, um ihren Star Andrej Schewtschenko stand Bayern Münchens Mittelfeldspieler Anatoli Timoschtschuk als einziger Legionär in der Startformation. Alle anderen Spieler kamen von UEFA-Cup-Sieger Schachtjor Donezk oder Dynamo Kiew.
Auch Superstar Schewtschenko glücklos
Die Gastgeber erwischten auch den besseren Start, doch Schewtschenko setzte nach wenigen Minuten nach einer guten Parade des griechischen Torhüters Alexandros Tzvorvas den Nachschuss neben das Tor. Tzvorvas war auch in der 18. Minute bei einem Freistoß von Alexander Aliew zur Stelle, im Gegenzug verstolperte Salpingidis zwölf Meter vor dem Tor die erste Chance der Griechen. In der 31. Minute machte der Mittelfeldspieler von Panathinaikos Athen es dann aber besser, als er nach einem Traumpass von Giorgios Samaras eiskalt vollendete.
Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Ukrainer den Druck. Doch bei den wenigen Chancen war Tzvorvas jeweils zur Stelle. Ab der 63. Minute schickte "Rehakles" dann auch Gekas für Samaras aufs Feld, der in der regulären Qualifikationsrunde mit insgesamt zehn Toren der treffsicherste Spieler war. Er versuchte in der Schlussphase noch, für ein wenig Entlastung zu sorgen. In der 81. Minute verstolperte er seine beste Chance. (sid)