Bukarest. Rumäniens Nationaltrainer Christoph Daum sorgt mal wieder für einen Eklat. Ein Reporter foppt ihn mit einer Angel. Daum reagiert mit Ausraster.
Christoph Daum hat auf einer Pressekonferenz mal wieder für einen Eklat gesorgt. Der Trainer der rumänischen Nationalmannschaft legte sich mit einem Journalisten an. Der Vertreter der Zeitung "Gazeta Sporturilor" hatte Daum zuvor veralbert, weil er mit einer Angelrute im Presseraum aufgetaucht war. Es war offensichtlich eine Anspielung auf eine Aussage des Trainers, die Zeitung wäre nur zum Fische einpacken zu gebrauchen.
Komödie oder Pressekonferenz
Daum fand die Aktion nicht lustig. "Ist das hier eine Komödie oder eine Pressekonferenz?", fragte der 63-Jährige: "Die Gazeta will immer Lügen verbreiten oder lustige Geschichten machen."
Der ehemalige Trainer des 1. FC Köln und Bayer Leverkusen forderte den Journalisten auf, das Schauspiel zu beenden. "Das hat nichts mit Fußball zu tun", sagte Daum.
Daum sagte dieser Redaktion: "Ich habe mir bei diesem Spruch nicht viel gedacht und wollte niemanden verletzten. Ich habe diesem Journalisten dann gesagt, dass sein Verhalten beschämend ist. Das hat nichts mit einer seriösen Fußballberichterstattung zu tun. Das ist Comedy, das ist Quatsch, das ist Unsinn. Aber heute, einen Tag später, kann ich auch darüber schmunzeln. So ist das Geschäft eben. Ich weiß ja auch gar nicht, wie lange ich noch Trainer in Rumänien bleibe."
Es war nicht sein erster Ausraster: Bereits im Juni hatte Daum mit einer Tirade gegen Journalisten für Aufregung gesorgt. Er drohte sogar mit Rücktritt.
Platz vier in der Qualigruppe
Rumänien steht nach sechs WM-Qualifikationsspielen nur auf Rang vier in Gruppe E. Daums Team droht, das Turnier in Russland zu verpassen. Am Freitag (1. September) spielt seine Mannschaft zu Hause gegen Armenien (20.45 Uhr). Am Montag (4. September) geht es in Montenegro (20.45 Uhr) um Punkte.
"Wir haben nur noch theoretische Chancen", sagte Daum und sieht seine Zukunft realistisch: "Wenn wir unsere nächsten Spiele gegen Armenien und Montenegro nicht gewinnen, könnte es eng werden für mich. Da muss man kein Phantast sein." (ddh/fs).