Mönchengladbach. Gladbach-Manager Max Eberl hatte mit dem psychologischen Tiefschlag des verpassten Pokalfinals zu kämpfen. Stimmen zum Aus gegen Frankfurt.

Wenige Minuten nach dem verpassten DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion fiel Lars Stindl der Gedankengang an die verbleibenden vier Saisonaufgaben in der Fußball-Bundesliga schwer. “Über die Liga zu reden, ist jetzt keine gute Idee”, entgegnete der Kapitän von Borussia Mönchengladbach nach der 7:8 (1:1, 1:1, 1:1)-Heimniederlage im Elfmeterschießen gegen Eintracht Frankfurt. Wer mochte Gladbachs Angreifer da ernsthaft widersprechen? Zum bitteren Pokal-Aus, das ausgerechnet der ehemalige Gladbacher Branimir Hrgota mit dem 16. Elfmeter des Dienstagabends besiegelte, gesellte sich weiteres Verletzungspech.

Außenverteidiger Oscar Wendt, der in der 40. Spielminute ausgewechselt worden war, zog sich einen Ellenbogenbruch zu und wird bereits am Mittwoch operiert. Auch der kurzfristig wegen einer Knieverletzung ausgefallene Schweizer Angreifer Josip Drmic fehlt den Borussen auf unbestimmte Zeit. “Er wird in dieser Saison nicht mehr auflaufen”, erklärte Sportdirektor Max Eberl nach der Pokalniederlage.

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Der Sportdirektor hatte sichtlich und hörbar mit dem psychologischen Tiefschlag des verpassten Pokalfinals zu kämpfen. “Das war ein ganz bitterer Abend für uns”, so Eberl.

Torhüter Yann Sommer, der nur einen der acht Frankfurter Elfmeter abwehren konnte, sah das genauso: “Unsere erste Halbzeit war verdammt schlecht, da haben wir Nerven gezeigt. Nach dem 1:1 waren wir besser, hatten auch mehr Kraft als Frankfurt. Es fehlte aber vorn die Durchschlagskraft.”

Hahn: "Enttäuschung ist kaum in Worte zu fassen”

Angreifer André Hahn sah es so: “Wir haben eine vielleicht einmalige Chance verpasst. Meine Enttäuschung ist kaum in Worte zu fassen.” Der eingewechselte Nico Schulz hätte liebend gern in seiner Heimat Berlin das Pokalfinale bestritten. Der linke Außenverteidiger, der am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Bundesligaspiel beim FSV Mainz 05 den verletzten Oscar Wendt ersetzen wird, konstatierte: “Uns hat gerade in der ersten Halbzeit die Zweikampfhärte gefehlt.”

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Cheftrainer Dieter Hecking sah es ähnlich: “Wir waren hypernervös und fahrig, hatten kein Rhythmus im Spiel. Mit unserem glücklichen 1:1 kurz vor der Halbzeit sind dann die Emotionen hochgekocht. Trotz unserer Überlegenheit ab der zweiten Halbzeit hatten wir aber kaum wirklich klare Chancen zum 2:1. Letztlich ist der Frankfurter Sieg dann auch nicht ganz unverdient.”