Essen. . Wie Trainer ihre Spieler motivieren, warum Philipp Lahm der ideale Kapitän ist – und was sonst noch so auffiel: Unsere Sportsprüche des Jahres.

  • Zum Jahreswechsel haben wir die besten Sprüche zusammengestellt
  • Wir gestatten uns einige Auszeichnungen
  • Es geht um Trainer, Spieler und ein Träumerschlauma

„Ich habe dem Linienrichter meine Brille angeboten, aber auch das hat er nicht gesehen.“ Das ist der Fußballspruch des Jahres, die Deutsche Akademie für Fußballkultur ehrte dafür den Kölner Bundesligatrainer Peter Stöger. Wir verneigen uns vor dem Österreicher und gestatten uns zum Jahreswechsel weitere Auszeichnungen. Da war beispielsweise . . .

. . . die Erklärung des Jahres – Borussia Dortmunds Trainer Thomas Tuchel übt sich bei seinen unerfahrenen Spielern in Geduld: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“

. . . die Antwort des Jahres – Thomas Schaaf als Trainer von Hannover 96 auf die Frage, wo seine Mannschaft gerade stehe: „Wahrscheinlich unter der Dusche.“

. . . der Kapitän des Jahres – Philipp Lahm vom FC Bayern nahm sein Team in Schutz: „Man muss nicht immer das Salz in der Suppe suchen.“ Und er lobte Pep Guardiola: „Der Trainer hat unheimliche Varinessen drauf.“

. . . die Ansprache des Jahres – Teamchefin Barbara Rittner vor dem Tennis-Fed-Cup-Spiel gegen die Schweiz zu ihrer Spielerin Annika Beck: „Du hast keinen Druck. Aber du musst gewinnen!“

. . . die Konsequenz des Jahres – von Chelsea-Trainer Antonio Conte nach einem Premier-League-Spiel: „Ich will nichts zu dieser Schiedsrichter-Entscheidung sagen, aber es war eine schlechte Entscheidung.“

. . . der Draufgänger des Jahres – Olympia-Fußballer Matthias Ginter aus Dortmund nach dem 3:3 gegen Südkorea in Brasilien: „Wir sind noch einmal von der Klippe gesprungen.“

. . . die Logik des Jahres – Cheftrainer Reiner Kießler bei den Olympischen Spielen in Rio auf die Frage, warum die deutschen Kanuten immer so erfolgreich sind: „Wir trainieren.“

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. . . die Danksagung des Jahres – von einem weiblichen Fan des früheren Schalke-Fußballers Kevin-Prince Boateng bei Twitter: „Bin dank dir von ‘ner Raupe zu ‘nem Schmetterling montiert.“

. . . der Motivator des Jahres – ein Amateurfußballer, der vor dem Spielbeginn zum seit längerem erfolglosen Stürmerkollegen sagte: „Geh zum Anstoßkreis, dann hast du wenigstens heute mal einen Ballkontakt.“

. . . die Durchhalteparole des Jahres – von Borussia Mönchengladbachs Nationalspieler Christoph Kramer: „Wir dürfen jetzt nicht anfangen, an allen Schrauben, die wir haben, zu zweifeln.“

. . . der Bergmann des Jahres – ARD-Experte Stefan Effenberg beim ersten EM-Spiel des deutschen Teams gegen die Ukraine: „So einen Gegner musst du im Schacht halten.“

. . . der Aufrichtige des Jahres – VfL Wolfsburgs Neuzugang Mario Gomez auf die Frage, ob er sich schon ein Bild von der Stadt gemacht habe: „Das geht ja schnell.“

. . . die Expertin des Jahres – während der Fußball-EM schwärmte die Mutter eines früheren Kollegen: „Das Tor von Shakira war so toll!“ (Der Schweizer Xherdan Shaqiri hatte per Seitfallzieher den schönsten Treffer des Turniers erzielt.)

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. . . der Zyniker des Jahres – ein Kreisliga-Trainer, der seiner Mannschaft VOR dem Anpfiff zurief: „Das sieht bis jetzt richtig gut aus!“

. . . der Kommentar des Jahres – online unter einem BVB-Artikel unserer Redaktion: „Da muss Tuchel jetzt ein Exemplar stationieren, sonst hat er bald richtig Krawall in der Hütte.“

. . . die Verwechslung des Jahres – von Schalke-Torwart Ralf Fährmann: „In der Bundesliga ist es im Grunde egal, gegen wen man spielt. Da kann der Erste den Letzten schlagen.“

. . . die Verletzung des Jahres – ein Kreisliga-Fußballer, der nach einem Zusammenprall ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, informierte einen Mitspieler telefonisch über die ärztliche Diagnose: „Ich hab’ Träumerschlauma – oder wie dat heißt . . .“

. . . der Tweet des Jahres – von Twitter-Legende „Dagobert95“ zur Nachricht, dass die Uefa die Kinder von Spielern nicht mehr auf dem Rasen sehen wollte: „Meine Kinder waren 3, als ich sie zu Fortuna Düsseldorf mitgenommen habe. Zum Fußball durften sie aber erst mit 6.“

. . . der Mathematiker des Jahres – ZDF-Experte Holger Stanislawski über die belgischen Nationalspieler Lukaku, De Bruyne und Hazard: „Die Drei gehören zusammen wie siamesische Zwillinge.“

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. . . der Abschied des Jahres – Bezirksliga, der Ball fliegt ins dichte Gebüsch, ein Ersatzspieler macht sich auf die Suche mit den Worten: „Wenn ich nicht zurückkehre, sagt meinen Eltern, dass ich sie liebe.“

. . . das Lob des Jahres – gerichtet an den Autor dieser Zeilen, entgegengenommen auf der Straße: „Hömma, schönen Fußball-Artikel hasse wieder geschrieben. Wer hilft dir eigentlich dabei?“