Breslau. Die deutschen Volleyballerinnen wollen bei der EM in Polen eine Medaille holen. Die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti trifft am Freitag um 17.30 Uhr zuerst auf Titelverteidiger Italien.

Weltmeister Russland bei der Generalprobe besiegt, jetzt soll Titelverteidiger Italien beim Auftakt der Europameisterschaft folgen: Deutschlands Volleyballerinnen greifen bei den Titelkämpfen in Polen nach der zehnten Medaille der Geschichte. "Die Mannschaft ist fertig", sagt Bundestrainer Giovanni Guidetti dem SID in bester Trapattoni-Manier: "Ich hoffe, wir haben genug Benzin in den Beinen."

Bei den Männern platzte der Traum vom ersten EM-Edelmetall mit zwei Niederlagen schon in der Vorrunde, die deutschen Schmetterlinge wollen es in Breslau besser machen. Deshalb soll es beim Auftakt am heutigen Freitag (17.30 Uhr) gegen Italien, für das sich die angeschlagenen Stammkräfte Corina Ssuschke und Kerstin Tzscherlich fit gemeldet haben, eine Überraschung geben. "Italien ist mit Sicherheit das beste Team bei der EM. Aber mit Blick auf unsere Ziele ist jeder Sieg wichtig", sagt Guidetti.

Vorrundenspiele gegen Frankreich und die Türkei

In jedem Fall muss sein junges Team die weiteren Vorrundenspiele gegen Frankreich (Samstag/17.30 Uhr) und die Türkei (Sonntag/17.30 Uhr) gewinnen, da die Ergebnisse in die Zwischenrunde mit vermeintlich leichteren Gegnern mitgenommen werden.

Das Selbstbewusstsein ist aber nach erfolgreicher Qualifikation für die WM 2010, Platz drei bei der Weltserie und zuletzt einem 3:1 im Test gegen Weltmeister Russland groß. "Natürlich träumen wir von einer Medaille. Und wir können uns diesen Traum erfüllen", sagt Spielführerin Christiane Fürst.

Sie ist mit nur 24 Jahren eine der erfahrensten Spielerinnen im EM-Kader, in dem inzwischen in Angreiferin Sarah Petrausch, Zuspielerin Lena Möllers, und Libero Lenka Dürr drei aktuelle U-20-Weltmeisterinnen stehen. "Diese Mannschaft hat eine große Perspektive", sagt Guidetti.

Mindestens Bronze ist das Ziel

Nicht nur deshalb will Verbandschef Werner von Moltke die EM 2013 nach Deutschland holen und dort um den Titel kämpfen. Er hofft aber schon in Polen auf die erste Medaillenernte. "Ich bin von diesen jungen Mädchen begeistert und hoffe auf Bronze", sagt der Verbandschef dem SID: "Das Team hat nicht vergessen, dass es nicht bei Olympia dabei war und will sich jetzt revanchieren."

Wichtig wäre die erste EM-Medaille seit sechs Jahren auch deshalb, weil damit gleichzeitig die Qualifikation für die Weltserie 2010 verbunden wäre. Guidetti hält selbst den dritten EM-Titel der Geschichte nicht für ausgeschlossen: "Mit dieser jungen Mannschaft ist alles möglich. Wir können jeden Gegner schlagen."