Essen. Der DFB hat eine Rückkehr von Jürgen Klinsmann in beratender Funktion zum DFB kategorisch ausgeschlossen. Dass dieses Thema überhaupt aufgekommen ist, hat vor allem damit zu tun, dass sich Joachim Löw nicht mehr unantastbar fühlen darf. Ein Kommentar.
Es sind die üblichen Reflexe im Medienzeitalter. Egal, wieviel Wahrheitsgehalt an einer von wem auch immer in die Welt gesetzten Sache dran ist – sie gewinnt eine Eigendynamik, die kein noch so glaubwürdiges Dementi mehr stoppen kann.
So ist allein die Tatsache, dass der DFB gestern versichern musste, es sei „in keiner Weise daran gedacht worden, den früheren Teamchef Jürgen Klinsmann wieder bei der Nationalmannschaft einzubinden”, kein gutes Zeichen für Bundestrainer Joachim Löw.
Nicht selten steckt zwar hinter solchen Spekulationen das simple Medien-Motiv, aus Mangel an interessanten Themen Reizpunkte zu setzen. Es wäre die für den Klinsmann-Nachfolger vergleichsweise harmlose Variante. Allerdings ist auch die Vermutung nicht abwegig, dass dem – in Vereins- wie in Journalistenkreisen – keineswegs mehr uneingeschränkt beliebten „Jogi” bewusst geschadet werden soll.
Denn was sonst sollen Mutmaßungen über ein Klinsmann-Comeback als Berater signalisieren als: Löw allein kann es womöglich nicht mehr packen. Bis vor kurzem noch als der eigentliche taktische Gestalter des „Sommermärchens” geadelt, sieht sich der Bundestrainer jedenfalls zunehmend Gegenwind ausgesetzt.