Rom. Über 50 Meter Rücken wurde die SGE-Schwimmerin Daniela Samulski Zweite hinter der Chinesin Jing Zhao. Caroline Ruhnau verpasste das Finale und ganz knapp einen neuen deutschen Rekord über 200 Meter Brust.

Silber! Die Freude über den größten Erfolg ihrer Karriere kam ein wenig verspätet. Erst hing Daniela Samulski von der Startgemeinschaft Essen nach dem Finale über 50 Meter Rücken etwas enttäuscht an der Leine, die ihre Bahn von der nächsten Konkurrentin trennte. Da stand es auf der Anzeigetafel im Foro Italico: Weltmeisterin über 50 Meter Rücken ist die Chinesin Jing Zhao mit dem neuen Weltrekord von 27,06 Sekunden.

Auch Samulski blieb unter dem bisherigen Weltrekord, den die Russin Anastasia Zueva erst im Halbfinale am Mittwoch mit 27,38 Sekunden aufgestellt hatte. Die Essenerin schlug im Finale nach 27,23 Sekunden an und holte die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in Rom. „Ich muss das erst realisieren”, sagte die 25-Jährige, die sich nach einigen Minuten doch sichtlich über ihre erste Einzel-Medaille bei einer WM freute. „Ich habe Silber gewonnen und nicht Gold verloren.”

Neben der Silbermedaille konnte sie sich auch mit der Tatsache trösten, dass sie seit gestern wieder Europarekordhalterin ist. Denn die Russin Zueva, die Samulski als gefährlichste Gegnerin angesehen hatte, landete nur auf dem vierten Platz.

Vor dem Finale hatte SG-Trainer Henning Lambertz eine ganz knappe Entscheidung vorausgesagt. Eindringlich hatte er Daniela Samulski darauf hingewiesen, dass sie ihre Stärke ausspielen müsse: „Daniela ist die schnellste Starterin und die beste Taucherin. Sie muss nach dem Auftauchen deutlich sichtbar an erster Stelle liegen. Wenn nicht, wird sie das Rennen wohl nicht gewinnen können.” Samulski kam als Erste nach dem Tauchen hoch, aber am Ende war die Chinesin zu stark.

Auch Caroline Ruhnau hatte Trainer Lambertz am Donnerstagabend im Halbfinale über 200 Meter Brust mit einer taktischen Aufgabe ins Becken geschickt. „Caro muss im Halbfinale mit einer höheren Frequenz auf der zweiten Bahn schwimmen”, forderte er, „wenn ihre Frequenz zu niedrig ist, wenn sie mit 32 statt mit 34 Zügen die zweiten 50 Meter bewältigt, muss sie zuviel Kraft aufwenden. Kraft, die ihr am Ende fehlen würde.”

Das Erreichen des Halbfinals war für die 25-Jährige, die im September ihr Diplom-Sport-Studium an der Universität Bochum abschließen wird, ein großer Erfolg, weil sie mit ihrer Zeit nur an Position 18 gemeldet war. Am Morgen hatte die Essenerin im Vorlauf ihre Bestzeit auf 2:25,57 Minuten gesteigert und den Deutschen Rekord von Birte Steven lediglich um 22 Hundertstelsekunden verpasst.

Und im Finale wurde es noch viel enger. Leider gab es kein Happy End für Caroline Ruhnau. Mit 2:25,36 Sekunden verpasste sie diesmal den deutschen Rekord um die Winzigkeit von einer Hundertstelsekunde. „Es ist natürlich schade, dass ich es nicht geschafft habe”, sagte Ruhnau, die als 14. nicht das Finale erreichte, „aber ich habe hier meine Bestzeiten deutlich gesteigert.” Und eine Chance bleibt ihr noch: Am Samstag geht sie über 50 Meter Brust ins Rennen.