Berlin. Robert Harting hat die zweite Goldmedaille für Deutschland gewonnen. Im letzten Versuch übertrumpfte der Diskuswerfer noch den bislang führenden Polen Piotr Malachowski.

Robert Harting gewinnt das zweite Gold für Deutschland. Foto: AFP/OLIVIER MORIN
Robert Harting gewinnt das zweite Gold für Deutschland. Foto: AFP/OLIVIER MORIN © AFP

Robert Harting ließ das Olympiastadion bei seinem Goldwurf im Diskusring Beben. 32.000 Zuschauer waren vor Begeisterung aus dem Häuschen, als der Lokalmatador am fünften WM-Tag im letzten Versuch mit zuvor von ihm nie erzielten 69,43 m am Tag nach Steffi Nerius das zweite deutsche Gold gewann.

Danach zerriss er sein Trikot, schnappte sich die Deutschland-Fahne und drehte im Jubelbad der Menge seine Ehrenrunde. "Die Silbermedaille von Osaka ist nicht genug, ich will mehr", hatte Harting angekündigt, der 2008 im Olympiafinale von Osaka als Vierter leer ausgegangen war. Vor heimische Kulisse siegte der 24-Jährige nach dem konträren Rezept von Steffi Nerius, die am Vortag die Konkurrenz im ersten Versuch k.o. geworfen hatte. Dies schien auch schon dem Polen Piotr Malachowski gelungen zu sein, dessen neue Bestleistung von 68,77 m alle außer Harting beeindruckte. Doch obwohl der Olmpiazweite im fünften Durchgang den Landesrekord auf 69,15 m steigerte, konterte Harting ganz cool.

Verbal-Attacke gegen Dopingopfer

Am Vortag hatte der 24-Jährige einmal mehr mit seiner Verbal-Attacke gegen den Verein der Doping-Opfer für Aufsehen gesorgt. Dann ruderte er in einem Gespräch mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), der Harting nach der WM noch einmal zur Klärung einbestellt zurück.

Großer Verlierer des Diskus-Finals war Estlands Olympiasieger Gerd Kanter, dem mit 66,88 m nur Bronze blieb. Ganz leer ging Litauens zweimaliger Olympiasieger Virgilijus Alekna aus, der mit 66,36 m auf dem vierten Platz landete.