Essen. Nach der Rettung gegen den FC Kray bemängelt der RWE-Coach die Vielzahl an Fouls, die zu Gegentoren führten. Löning erwartet Veränderungen.

  • Nach der Rettung gegen den FC Kray beklagt der RWE-Coach die Vielzahl an Fouls, die zu Gegentoren führten.
  • Im Kampf um die erste DFB-Pokal-Runde wird man anders auftreten müssen.
  • Frank Löning erwartet zur neuen Saison Veränderungen.

Nachdem man bei Rot-Weiss Essen in dieser Saison laut Trainer Sven Demandt mit „eineinhalb blauen Augen“ davon gekommen sei, geht es nun darum, den Blick schnell wieder frei zu bekommen, schließlich wartet mit dem Wuppertaler SV im Endspiel des Niederrheinpokals am 28. Mai noch eine reizvolle Aufgabe auf seine Elf.

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Doch die Aufarbeitung des Geschehens vom vergangenen Wochenende wirft Fragen auf, vor allem, wie man dem zu erwartenden forschen Auftreten des Oberliga-Aufsteigers im Finale begegnen will. Um die lukrative erste Runde im DFB-Pokal zu erreichen, bedarf es sicherlich einer ganz anderen Verteidigungskunst als bei den beiden Gegentreffern gegen Kray. Beide Tore resultierten aus Unachtsamkeiten im RWE-Torraum, eigentlich das Hoheitsgebiet des Keepers. Niklas Heimann war sowohl beim Ausgleich durch Marius Müller als auch beim Billard-Kopfballtor Romas Dresslers nicht auf der Höhe, was unter den Fans lebhafte Diskussionen über die Pfingsttage anregte. „Offensichtlich können wir zu Hause nur 3:2 gewinnen“, moserte Sven Demandt, dem die vielen Fouls, die die Standardtore letztlich einleiteten, besonders sauer aufstießen. Zu einer Einzelkritik gegenüber seiner Nummer eins war er aber nicht zu bewegen: „Mit der gesamten Abwehrleistung war ich nicht zufrieden.“ Im übrigen sollte ja die hoch gewachsene Innenverteidigung mit Philipp Zeiger (1,94 m) und Gino Windmüller (1,93 m) durchaus in der Lage sein, Flurschaden vom eigenen Tor bei ruhenden Bällen fernzuhalten.

Keine Signale bei Windmüller und Binder

Ob die RWE-Abwehr in der jetzigen Konstellation auch in der Saison zusammengehalten wird, darf stark bezweifelt werden. Die Verträge von Torhüter Heimann sowie Windmüller und Leon Binder laufen zum Saisonende aus, und es gibt immer noch keine Signale, die auf Verlängerung hindeuten. Die besten Karten scheint noch der bereits 32-jährige Patrick Huckle zu besitzen, der aufgrund seiner kompromisslosen Art weiter gestiegene Wertschätzung im Verein genießt.

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Wer beim Coach zur Zeit „zwischen den Zeilen“ genau hinhört, erfährt, dass die Mannschaft vor keinem rigorosen Neuaufbau steht. „Dass man unter diesen Umständen nicht frei Fußball spielen konnte, ist doch auch klar, das haben sie nur teilweise beweisen können. Manchmal musste man sich fragen: Watt macht der denn da?“

Der erfahrene Frank Löning, der in seiner wechselvollen Karriere schon einige Kader-Zusammenstellungen erlebt hat, glaubt dennoch an neue Gesichter: „Es wird verändert, das ist ganz klar. Das ist in jeder Mannschaft so, egal, ob du Meister wirst oder absteigst, wie auch immer. Wenn man die neuen Spieler schnell integriert und die Zeit für sich nutzt, sagt mir meine Erfahrung, kann es durchaus ein ganz erfolgreiches Jahr im Anschluss geben.“

Auch wenn die offizielle Bestätigung noch fehlt: Löning kann sich bei seinem Vorhaben auf die Mithilfe von Kamil Bednarski freuen, der „verlorene Essener Sohn“ kehrt so gut wie sicher heim.