London. Der Arzt Dr. Mark Bonar will Spitzensportler mit Dopingmitteln versorgt haben. Das sagte er einem Reporter der “Sunday Times“ vor versteckter Kamera.
Wie so oft, war es die Prahlerei, die ihm zum Verhängnis wurde. Zu seinen Kunden, brüstete sich Dr. Mark Bonar, würden Hunderte von Spitzensportlern gehören, denen er Dopingmittel verschrieben habe. Damit hat der britische Arzt den größten Doping-Skandal ausgelöst, den England in den letzten Jahren gesehen hat. Er versorge Sportler jeder Couleur mit leistungssteigernden Substanzen, prahlte Bonar.
Bonar fiel auf einen Undercover-Reporter der "Sunday Times" herein
Nicht nur Radfahrer und Schwimmer, sondern auch Tennis-Spieler, einen Boxer auf Weltklasse-Niveau und, was im Heimatland des „wunderschönen Spiels“ besonders aufschlug: Fußballspieler der Premier League. Bonar behauptet, Profis der Spitzenvereine Chelsea, Arsenal, Leicester City und Birmingham gedopt zu haben. Auf seiner Kundenliste würden 150 Sportstars stehen.
„Ich habe“, unterstreicht Bonar, „mit einigen wirklich bekannten Leuten zusammengearbeitet.“ Bonar sagte dies einem als Lockvogel getarnten Undercover-Reporter der „Sunday Times“. Nach Bonars unfreiwilligem Geständnis vor versteckter Kamera habe er Sportstars unter anderem mit Steroiden, Wachstumshormonen, Testosteron und Erythropoetin versorgt.
Bis jetzt gibt es keine Beweise für ein Fehlverhalten von Spitzensportlern. Von denen kam entweder ein „No Comment“, kein Kommentar, oder schlicht die Abrede, mit dem Arzt etwas zu tun gehabt zu haben. Die vier Klubs der Premier League haben mit Dementis reagiert. Das britische Sportministerium kündigte Untersuchungen gegen Bonar an.