Essen. . Kevin Großkreutz wechselt zum VfB Stuttgart. Das Ergebnis unserer Umfrage ist deutlich: Die Mehrheit glaubt, die Zeit der Ex-Borussen sei vorbei.

Es ist ein ungewohnter Anblick. Aber einer, an den sich Fußball-Deutschland und speziell die Fans von Borussia Dortmund gewöhnen müssen. Kevin Großkreutz trägt nicht mehr Schwarz-Gelb, seine Kluft strahlt in Zukunft in Rot und Weiß.

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Der Ur-Dortmunder, der spielende Fan, der es von der Südtribüne auf den Rasen geschafft und sich im Trikot seines Lieblingsvereins die Lunge aus dem Leib gelaufen hat, kehrt in die Bundesliga zurück. Ab der Rückrunde spielt er für den VfB Stuttgart. Bereits in einem Monat könnte Großkreutz im DFB-Pokal (9. Februar) gegen seine alte Liebe, Borussia Dortmund, antreten. Ende April am 31. Spieltag kommt es zum Liga-Duell. Beide Partien finden in Stuttgart statt. Und die Frage lautet: Funktioniert der Ur-Dortmunder auch in einem anderen Trikot als dem BVB-Dress?

Großkreutz war "stolz wie Oskar"

Das Ergebnis der Online-Umfrage unserer Sportredaktion, an der sich etwa 1000 Leser beteiligt haben, ist eindeutig: Nur rund 30 Prozent unserer User trauen dem 27-Jährigen zu, noch einmal absolutes Bundesliga-Niveau zu erreichen. Knapp die Hälfte denkt, dass er nicht an seine alten Leistungen anknüpfen kann. Für etwa 20 Prozent steht fest: Der Dortmunder funktioniert nur im Trikot des BVB.

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Einer, der mit Kevin Großkreutz schon mal gegen den BVB gewonnen hat, ist sein ehemaliger Jugendtrainer Detlef Löwenberg. Im Alter von acht Jahren trägt Großkreutz das Trikot des FC Merkur und wird Dortmunder Stadtmeister. Im Finale gewinnt seine Mannschaft ausgerechnet gegen Borussia Dortmund. „Er war stolz wie Oskar“, erklärt Löwenberg, der den Weg des jungen Großkreutz vom Vorortverein zum großen BVB von Anfang an verfolgt hat.

Auch Friedrich glaubt an Großkreutz

„Es war immer nur sein Traum, das schwarz-gelbe Trikot zu tragen“, sagt der 55-Jährige. Trotzdem denkt Löwenberg, dass sich sein einstiger Schützling auch beim VfB Stuttgart durchsetzen kann. „Es war ein vernünftiger Schritt. Ich wünsche mir, dass es funktioniert.“

Auch ein weiterer Weggefährte glaubt an den Dortmunder. Manuel Friedrich hat ein Dreivierteljahr mit Großkreutz beim BVB gespielt. „Er ist ein verrückter Vogel, der auf dem Platz sein letztes Hemd für die Mannschaft gibt“, sagt der ehemalige Fußball-Profi. „Ich habe gesehen, dass es etwas Besonderes für ihn ist, für den BVB zu spielen. Aber er wird auch in Stuttgart funktionieren.“

Wenn nicht, wird es für Kevin Großkreutz schwierig, noch einmal in der Bundesliga Fuß zu fassen.