Hamburg. Lange hatte es 2:1 für den VfB Stuttgart gestanden, dann schlug der Hamburger SV noch einmal zu: Zunächst glich Lasogga aus, dann traf noch Djourou.

Mit späten Toren haben Pierre-Michel Lasogga und Johan Djourou den kompletten Fehlstart des Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga verhindert. Angreifer Lasogga (84. Minute) und Abwehrspieler Djourou (89.) bescherten den Hanseaten am Samstagabend beim 3:2 (1:2) gegen den VfB Stuttgart den heißersehnten ersten Saisonsieg. Trotz der beiden Treffer von Daniel Ginczek (24./42.) gingen der VfB und sein neuer Coach Alexander Zorniger auch im zweiten Saisonspiel leer aus. Für die Elf von Bruno Labbadia hatte vor 54 618 Zuschauern Ivo Ilicevic (34.) zum 1:1 getroffen. Nach 54 Minuten sah Stuttgarts Florian Klein wegen überharten Einsteigens die Gelb-Rote Karte. Damit bleiben die Hanseaten daheim seit fünf Jahren gegen die Süddeutschen erfolglos.

Gleiche Startformationen wie bei den Auftaktpleiten

Im ersten Spiel seit 2001 im namentlich wieder traditionellen Volksparkstadion bot Labbadia gegen seinen ehemaligen Club die identische Anfangsformation wie in München auf. Überraschend vertraute er erneut Matthias Ostrzolek statt dem Ex-Stuttgarter Gotoku Sakai auf links in der Viererkette. "Es macht keinen Sinn, so viel umzuswitchen", sagte der Coach kurz vor der Partie. Auch Kapitän Johan Djourou lief nach überstandenen Leistenproblemen auf.

Die Schwaben hofften auf die Rückkehr von Serey Dié, doch der Ivorer hat seine Muskelprobleme noch nicht überstanden. So bot auch Zorniger nach dem Abschied von Antonio Rüdiger in seinem ersten Auswärtsspiel als Bundesliga-Coach die gleiche Aufstellung wie beim 1:3 gegen Köln auf. Die Gäste begannen so offensiv, wie sie es angekündigt hatten. Besonders Daniel Didavi schaltete nach Ballgewinn immer wieder schnell um und trieb den VfB an. Die Gastgeber bekamen den Spielgestalter meist nur zu zweit oder dritt in den Griff.

Ginczek traf doppelt für den VfB

In die Nähe des Tores kamen die Hanseaten zuerst: Ilicevic (2.) traf nur das Außennetz, zirkelte danach einen Freistoß auf den Ex-Stuttgarter Sven Schipplock (15.). Schlussmann Przemyslaw Tyton war zur Stelle. Kurz zuvor parierte er einen Fernschuss des 20-jährigen Gideon Jung (12.). Nach einem Eckball prüfte Christian Genter (22.) René Adler das erst Mal. Zwei Minuten später verlor Jung im Mittelfeld den Ball, Didavi schaltete schnell und setzte Ginczek so gut ein, dass der Torjäger Adler keine Chance ließ.

Auf der Gegenseite schaltete Ilicevic nach einem langen Abstoß von Adler blitzschnell und schloss zum Ausgleich ab. Verteidiger Ostrzolek verhinderte im Gegenzug eine erneute Führung der Gäste, als er gegen Martin Harnik zur Ecke klärte. Erneut war es dann aber Ginczek, der von Gentner eingesetzt wurde, ganz abgeklärt den herauseilenden Adler stehen ließ und traf. Johan Djourou hatte das Abseits aufgehoben.

Nach dem Seitenwechsel drückten die Gastgeber, ihnen fehlte aber der Zug zum Tor. Eine Großchance vergab auf der anderen Seite der überragende Didavi (50.) mit einem Freistoß, der nur knapp neben dem Gehäuse vorbeiging. Nach Kleins Herausstellung sah der HSV seine Möglichkeiten, war aber nicht zwingend genug. Dann schaffte der eingewechselte Lasogga die Wende, und Djourou glückte sogar noch das umjubelte Siegtor. (dpa)