Aachen. . Das deutsche Team musste am Donnerstag die Führung abgeben. Nun wartet am Freitag das große Finale um Gold. Bester Deutscher blieb Ludger Beerbaum.

Noch einmal ging das deutsche Team den Parcours ab. 13 Hindernisse, 560 Meter Länge, verteilt auf 18 000 Quadratmeter Fläche. Für die Zuschauer erklärte Parcoursbauer Frank Rothenberger anschließend, was er sich da für den ersten Umlauf des Nationenpreises der Springreiter-EM ausgedacht hatte. „Hier und da wird manches Pferd ganz schön irritiert sein“, sagte er stolz. Nett ist das nicht. Denn ist das Pferd erst irritiert, ist der Abwurf der Stange nicht weit.

Natürlich machen diese Tücken die Spannung aus, die deutsche Equipe hätte darauf jedoch gerne verzichtet. Dass sie auf die Fallstricke Rothenbergers ansprang, kostete am Ende des Tages die Führung im Nationenpreis. Hatte sich das Team am Mittwoch noch mit dem Bestwert von 4,4 Strafpunkten den ersten Platz erkämpft, musste es die Führung am Donnerstag an die Franzosen abgeben. Die Deutschen kamen auf 8,4 Strafpunkte und rutschten hinter die fehlerfreien Franzosen (5,7) und Niederländer (7,820) auf Platz drei ab. Am heutigen Freitag kommt es zum Finale um die Goldmedaille. „Wir wollen angreifen, aber es wird schwer. Jetzt sind nur noch die besten Teams dabei. Wir müssen einen Fehler weniger machen als alle anderen“, sagte Bundestrainer Otto Becker.

Nur zwei ohne Fehler

Am Donnerstag war dieser Plan nicht aufgegangen. Meredith Michaels-Beerbaum patzte auf Fibonacci am Wassergraben, der Marler Christian Ahlmann leistete sich mit Taloubet Z einen Abwurf am Hindernis davor. Beide kassierten je vier Strafpunkte. Routinier Ludger Beerbaum und Daniel Deußer hielten Deutschland mit ihren fehlerfreien Ritten jedoch im Rennen. Aachen hielt beim Schlussritt von Deußer auf Cornet D’Amour den Atem an – und explodierte anschließend in Applaus. „Heute ist mir alles gelungen. Auch wenn die Anspannung natürlich groß war“, sagte Deußer und ergänzte: „Jetzt müssen wir natürlich irgendwie drei Nullen hinlegen.“

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Bester Deutscher blieb Ludger Beerbaum, der mit seiner Stute Chiara auf 0,75 Fehlerpunkte kam, und sich Rang zwei sicherte. Die beste Einzelstarterin ist nach wie vor die Französin Penelope Leprevost. Am Freitag geht es dann auf einen neuen Parcours. Läuft es für die deutsche Equipe optimal, reibt sie sich am Ende zufrieden die Hände – und Hindernistüftler Frank Rothenberger auch.