Essen. Die Fans des FC Schalke 04 gehen auf Abstand zu ihrem Team. Die von Eigentoren anderer Klubs begünstigte Punktausbeute der Königsblauen ist nur ein Grund für den Konflikt: Der Graben zwischen den Akteuren auf der Stehtribüne und dem Rasen wird immer breiter. Ein Kommentar.
Insgesamt haben die Königsblauen damit aus zwei Heimspielen also vier Punkte mehr geholt, als sie durch ihre eigenen Tore verdient hätten. Würden diese Punkte nun in der Tabelle fehlen, wäre die Europa League für Schalke wohl längst beim Teufel. Und wahrscheinlich hätten die Fans nach dem blutleeren Auftritt gegen den Tabellenletzten Paderborn auch noch sofort die Arena abgerissen.
Ein Schaden am Herzen der Schalker Fans
So steht die Arena zwar noch, doch die Schalker Verantwortlichen um Manager Horst Heldt und Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies müssen trotzdem einen großen Schaden beseitigen. Es ist ein Schaden am Herzen der Schalker Fans.
In diesen Herzen ist Enttäuschung in Wut umgeschlagen. Diese Wut ist schwer zu packen, aber sie hat eine Ursache: nämlich den Fluch der Champions League. Ein Fluch, der sich aus den unendlichen Millionen speist, die in der Königsklasse Europas ausgeschüttet werden.
Schere zwischen Spielern und Zuschauern öffnet sich immer weiter
Diese Millionen geben die Klubs – und damit sind nicht nur die Schalker gemeint – an ihre Stars weiter. So kommt es, dass Spieler wie Kevin-Prince Boateng auf acht Millionen Jahresgehalt geschätzt werden und ein Ersatzmann wie Sidney Sam immerhin noch bei rund vier Millionen pro Jahr liegen soll.
Auf der Stehtribüne trifft dieses Szenario auf Fans, die in der heutigen Zeit täglich um ihren Arbeitsplatz zittern und oft unverschuldet ins soziale Nichts stürzen. Die Schere zwischen Akteuren und Zuschauern öffnet sich somit immer weiter und weiter und weiter. Irgendwann fliegt dann der Topf vom Deckel. So wie jetzt auf Schalke. Andere Klubs werden bald ähnliches erleben.
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