Gelsenkirchen. Rückschlag für Christian Pander. Genaue Diagnose fehlt noch. Benedikt Höwedes verteidigt links.

Nein, Aufgeben kommt nicht in Frage. Christian Pander hofft immer noch darauf, einmal eine Saison verletzungsfrei Fußball spielen zu können. Aber für den Außenstehenden wird es mit jedem Rückschlag schwerer, daran zu glauben. Mit jedem Rückschlag, so wie er sich jetzt wieder eingestellt hat.

Das zweite Training mit der Schalker Mannschaft war für den linken Außenverteidiger schon wieder das vorläufig letzte: Bei einem Schussversuch spürte Pander wieder Schmerzen in seinem linken Sorgenknie, brach die Einheit ab und überließ Felix Magath am Mittwochabend das Überbringen der schlechten Botschaft: „Christian ist wieder verletzt an seinem operierten Knie.” Eine genaue Diagnose stehe noch aus, erklärte Magath, aber es werde vorläufig „keinen neuen Trainingsversuch” geben.

10. Mai in Mönchengladbach

Ein herber Rückschlag – „wir hatten es alle nicht erwartet.” Am wenigsten Pander selbst, der eigentlich schon vor drei Wochen wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren wollte. Damals hatte ihn Schalkes Trainer-Team noch gebremst: Pander schob vom ersten Trainingstag in dieser Saison Sonderschichten unter der Anleitung von Fitness-Trainer Markus Zetlmeisl. Nur laufen durfte er zusammen mit den Teamkollegen; wenn die anderen dann Fußball spielten, musste Pander wieder individuelle Übungen machen. Dabei wähnte er sich auf einem guten Weg. „Es geht von Tag zu Tag besser”, sagte er immer wieder: „Ich bekomme die Zeit, die ich brauche, um das Knie vernünftig aufzubauen. Es ist doch nur wichtig, dass ich mal eine Saison durchspielen kann.”

Pander hatte sich am 10. Mai beim Spiel in Mönchengladbach erneut verletzt; das Narbengewebe an seinem Sorgenknie war eingerissen. Ursprünglich hieß es, er werde in der Vorbereitung zur neuen Saison wieder belastbar sein.

Felix Magath hatte Pander nie unter Druck gesetzt: Einmal sagte er sogar, mit der Rückkehr könne es auch bis zum Oktober dauern – wichtig sei nur, dass Pander überhaupt richtig fit würde. Denn der 25-Jährige ist der einzige gelernte linke Außenverteidiger im Kader. Jetzt hat Schalke auf links Alarm: Benedikt Höwedes, der dort zuletzt im Pokalspiel gegen Germania Windeck eingesetzt worden ist, wird sich darauf einstellen müssen, länger auf links zu spielen.

Nationalmannschaft

Höwedes erscheint Magath jedenfalls der sinnvollste Pander-Ersatz, nachdem er dort in der Vorbereitung zuvor bereits Levan Kobiashvili, Predrag Stevanovic und Jan Moravek getestet hatte. Am Mittwoch nach dem Training, als die vermeintliche A-Elf mit Höwedes auf links spielte, sagte der Coach: „Er hat seine Sache wieder gut gemacht. Es ist nicht seine beste Position, aber er kann da sicher für eine Zeit aushelfen.”

Höwedes, gelernter Innenverteidiger, stellt sich darauf ein: „Solange Christian ausfällt, haben wir ein Defizit auf der linken Seite, und wenn es der Trainer will, kann ich dort spielen.” Einen dauerhaften Rollentausch kann er sich aber nicht vorstellen. Magath hatte in Stuttgart einst den Rechtsfuß Philipp Lahm auf die linke Seite gestellt, und der schaffte es dort zum Nationalspieler. Höwedes mit gequältem Lächeln: „Es ist sicher nicht meine Absicht, als linker Verteidiger in die Nationalmannschaft zu kommen.”